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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 228
(PDF, 67 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0240
Der nachweisbare Besitz rührt zum größten Teil aus Lehensverhältnissen her.
Die Hummel sind Lehenträger der Markgrafen von Baden, der Herren von
Eberstein und der Herren von Lichtenberg.

Die Besitzungen sind weit gestreut und liegen zum überwiegenden Teil außerhalb
der 7,5-Kilometer-Zone. Innerhalb der Zone zeichnet sich eine deutliche Konzentration
unmittelbar um Burg Staufenberg ab51).

Im Untersuchungszeitraum sind nur geringfügige Besitzveränderungen festzustellen
. Kleineren Besitzabgängen stehen umfangreiche Erwerbungen am Ende
des 14. Jahrhunderts gegenüber.

1331 räumen die Hummel der Stadt Offenburg Öffnung ein auf ihrem Burgteil für
32 lb. dn.52); 1337 kauft Hanemann von Lichtenberg Leibeigene der Hummel53); 1367
fallen zum Preis von 18 lb. 12 ß dn. Güter an die Kalwe von Schauenburg54); 1399
erwirbt Offenburg für 30 lb. dn. Gülten55).

In weit größeren Wertmaßstäben bewegen sich die Erwerbungen der Familie. 1396 wird
das Dorf Schutterwald von den Schwarzenberg gekauft56), und 1397 erwerben die Hummel
zusammen mit Markgraf Bernhard von Baden die Feste Diersburg für 500 fl. von
Georg von Bach57).

Neben diesen auf Käufen bzw. Verkäufen beruhenden Besitzverschiebungen
treten durch Stiftung und Neubelehnungen weitere Veränderungen ein:

1398 stiften die Hummel eine Gült an das Barfüßerkloster Offenburg58); 1391 werden
die Hummel mit heimgefallenen Röderschen Lehen59) und 1399 mit ehemaligen Lehen
des Hans Wiedergrün belehnt60).

Eine starke Zunahme der Verkäufe läßt sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts
erkennen:

1413 werden Gülten für 10 lb. dn. aus der Hand gegeben61); 1414 verkaufen die
Hummel zusammen mit Ludwig Kolb Gülten an Hans Wiß aus Offenburg für 100 fl.62),
1417 Güter an Lienhart von Neuenstein63), 1418 eine große Korngült an die Höfinger64)
und 1423 die Hälfte der Dörfer Hofweier und Schutterwald an den Pfalzgrafen65).

Um 1400 sind Angehörige der Familie in Diensten des Königs und der Bischöfe
von Straßburg zu finden:

1395 ist Burkard Hummel bischöflich-straßburgischer Landvogt in der Ortenau66); 1396
ist Burkard Vogt auf Ortenberg67); 1402 verdingen sich die Söhne des Burkard als königliche
Söldner zu einem Italienzug für 83 fl.68); 1405 ist wieder ein Hummel als — diesmal
königlicher — Landvogt in der Ortenau nachzuweisen69).

Als Ehepartnerinnen sind eine Frau von Jungholz69a), Suse von Schwarzenberg,
Else Röder und Katharina Schultheiß von Neuenstein bezeugt. Bis ins 15. Jahrhundert
hinein ist in den einzelnen Generationen immer mindestens ein Familienmitglied
mit der Standesbezeichnung Ritter zu finden.

In der bisherigen Darstellung sind Entwicklungen der wirtschaftlichen Lage von
Gesamtfamilien aufgezeigt. Innerhalb dieser Familien, d. h. in einzelnen
Familienzweigen aufgetretene Abweichungen von der wirtschaftlichen Entwicklung
der Gesamtfamilie wurden dabei bisher nicht berücksichtigt. Wo das Quellenmaterial
ausreichend war, wie bei den Hummel, den Röder, den Schauenburg und
den Windeck, haben wir eine Untersuchung über abweichende Entwicklungsverläufe
in Familienzweigen vorgenommen. Die Angaben werden dabei nicht noch

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