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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 231
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7. Kolb von Staufenberg

Die Kolb von Staufenberg (auch von Kolbenstein oder von Bottenau) sind seit
dem Ende des 13. Jahrhunderts nachgewiesen. Ihren Stammsitz haben sie, zusammen
mit den Bock von Staufenberg, auf Burg Kolbenstein (d. i. Bottenau).
Urkundenmaterial aus dem 14. Jahrhundert ist in größerer Menge erhalten 95).

Der nachweisbare Besitz stammt zum überwiegenden Teil aus Lehensabhängigkeiten
. Die Kolb waren Lehensleute der Markgrafen von Baden, der Grafen von
Freiburg, der Herren von Eberstein und der Herren von Geroldseck.

Der Streubesitz ist zum wesentlichen Teil auf den an Burg Staufenberg angrenzenden
Raum konzentriert. Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Raum Ottersweier
—Bühl. Auffallend ist, daß die Besitzabgänge des 14. Jahrhunderts aus dem
— geographisch am günstigsten liegenden — Gebiet um Staufenberg kommen.

Im Untersuchungszeitraum sind große Verschiebungen in den Besitzverhältnissen
festzustellen. Den Verkäufen stehen — am Ende des Jahrhunderts erst — Neuerwerbungen
in nur geringer Anzahl gegenüber. Die Verkäufe verteilen sich auf
zwei Zeiträume, von denen der eine durch die Jahre 1307 und 1316, der andere
durch die Jahre 1332 und 1347 begrenzt werden.

1307 fallen zwei Hofstätten für 8 lb. 5 ß dn.96) und 131097) ein weiterer Hof für
26 lb. dn. an Kloster Allerheiligen; 1316 werden an die Brüder Heinrich und Rufelin
Rohart von Oberkirch Gülten im Wert von 23 lb. dn. auf vier Jahre verpfändet98);
1332 erwirbt Johann gen. Bufelat von Oppenau Gülten für 28 lb. dn.99); 1337 kauft
wiederum Heinrich Rohart Gülten für 50 lb. dn. 10°); an Matheus Rohart gelangen 1345
Reben für 17 lb. dn.101); an Burkard Kalwe von Schauenburg fällt 1347 ein Hof102), und
1399 wird an Ludeman von Utenheim ein Hof auf ein Jahr versetzt103).

1396 können die Kolb für 11 fl. Güter104) und 1397105) einen Wald und verschiedene
Gülten von Heinzman Rohart erwerben.

Neben den bereits angeführten Veränderungen des Besitzstandes durch Kauf
bzw. Verkauf entstehen durch das Aufsagen von Lehen, durch Stiftung und Neu-
belehnungen weitere Verschiebungen:

1296 wird ein Hof an Kloster Allerheiligen gestiftet106); um 1320 werden zwei Lehen-
güter der Grafen von Freiburg zugunsten des Reimbold und des Johann Schidelin von
Staufenberg aufgesagt107); um 1381 fällt der bisherige Anteil der Kolb an Burg Tiefenau
als Lehen an die Röder108); 1399 werden Lehengüter des Markgrafen zugunsten des
Obrecht Schultheiß von Neuenstein aufgesagt109).

Diese Abgänge werden einigermaßen egalisiert durch die Belehnung der Kolb mit den
an die Markgrafschaft heimgefallenen Lehen des Brunli von Staufenberg im Jahre 1392 uo).

Als Ehepartnerinnen sind Mathilde, die Tochter des „alten Brumatz" 110a), Lise
von Schauenburg11015), Junta von Comersheim110c), Margarethe von Utenheim110d
) und Ursel von Gondertheim110e) bezeugt. Von 1337 an erscheinen die
Kolb nur noch als Edelknechte.

8. Neuenstein

Die Neuenstein sind seit der Mitte des 12. Jahrhunderts erwähnt. Stammsitz
ist Burg Neuenstein. Um 1315 erlischt die Familie im Mannesstamm. Eine später

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