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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 237
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und der Herren von Geroldseck. Neben den ritterlichen Lehengütern und den
Eigengütern konnten auch vereinzelt Besitzungen festgestellt werden, die die
Schauenburg als Zinsgüter der Bischöfe von Straßburg178) und des Klosters
St. Johann in undis178) innehatten.

Die Besitzungen sind über einen kleinen Raum verteilt; im Westen und Südosten
reichen sie nur wenig über die 7,5-Kilometer-Zone hinaus. Daneben lassen
sich noch weiter entfernt gelegene Besitzungen in Bruchstücken erkennen.

Bei einer Untersuchung der Veränderungen im Besitzstand werden drei Phasen
deutlich, in denen, stärker als in anderen Zeitspannen, Besitz verkauft oder
Gültbelastungen auf Güter aufgenommen werden: einmal zwischen ca. 1300 und
1310, zum zweiten zwischen 1330 und 1350 und zum dritten zwischen 1380 und
1390. Neuerwerbungen stehen diesen Abgängen nicht gegenüber.

Kloster Schwarzach kauft vor 1279180) Güter von den Schauenburg; 1302 verpfänden
die Schauenburg zusammen mit Konrad Winterbach, Heinrich Höfinger und Johann Trach,
einem Oberkircher Bürger, einen Hof an Kloster Allerheiligen für 26 lb. dn. auf vier
Jahre181); im gleichen Jahr sind die Schauenburg Mitverkäufer eines Hofes an den
Offenburger Bürger Friedrich Tuner182); 1311 fallen Rechte an das Stift St. Thomas in
Straßburg183).

1331 kauft Kloster Kniebis einen Hof für 40 lb. dn.184); 1335 fällt eine kleinere Gült
zum Preis von 3 lb. dn. an Kloster Allerheiligen185), 1341 erwirbt Allerheiligen weitere
Güter für 40 lb. dn.186), 13 43 eine weitere Gült für 1 lb. 10 ß dn.187) und 1344 Gülten
für 16 lb. 4 ß dn.188); 1344 kauft das Stift St. Thomas in Straßburg Güter 189); an Kloster
Allerheiligen gehen 1348 Leibeigene zum Preis von 2 lb. dn. über 19°); 1348 kaufen die
Großweier Leibeigene für 5 ß dn.191) und im gleichen Jahr Kloster Allerheiligen Gülten
im Wert von 10 lb. 5 ß dn.192).

1357 verpfänden die Schauenburg an Rufelin Sigelin von Kappelrodeck für 23 lb. dn.
Gülten193); an die Kalwe fallen 1365 für 5 lb. dn. Gülten194); 1381 erwirbt Allerheiligen
für 26 lb. dn. Gülten195); an die Kalwe wird 1382 ein Wald für 20 lb. dn. verkauft196);
die Klause Oberdorf erwirbt 1383 vier Höfe für 46 lb. dn.197), 1384 gehen nochmals
Gülten für 21 lb. dn. in den Besitz der Kalwe über und 1387 werden Gülten für 20 lb. dn.
aufgegeben 198), 199).

Eine weitere Besitzverminderung tritt ein durch die in ihrer Werthöhe nicht
festzustellenden zahlreichen Stiftungen. Durch Abtretung von Lehengütern an die
Kalwe 1351 20°) sowie durch Gütertausch mit Kloster Allerheiligen 13 0 4 201) werden
ebenfalls Verschiebungen hervorgerufen.

Im gesamten 14. Jahrhundert sind lediglich zwei Neuerwerbungen zu verzeichnen
:

1376 wird ein Wald von den Röder202) und 1381 ein Wald von den Höfinger für
2 lb. dn. gekauft203).

Durch Neubelehnung mit einem Teil der Güter Hanemans und Heinrichs von Schnellingen
1360 kommt noch eine Besitzerweiterung zustande 204).

Die schwierige wirtschaftliche Situation wird beleuchtet durch Urkunden von
13 2 0 205) und 1342 206). 1320 wird vermerkt, daß die Schauenburg mit ihrem Zins
von einem Zinsgut in Zahlungsrückstand sind. 1342 ist Heinrich Burggraf an
Rudolf, „den portener" des Stifts St. Thomas in Straßburg, mit 18 lb. dn. und
an Conrad, „den schaffener" des Stifts, mit 4 lb. dn. verschuldet.

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