Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 241
(PDF, 67 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0253
12. Staufenberg

Die Staufenberg sind bereits am Ende des 12. Jahrhunderts bezeugt. Stammsitze
waren Burg Wiedergrün, Burg Stollenberg 225) und Burg Staufenberg. Die Familie
war im 14. Jahrhundert nicht sehr groß. Urkundenmaterial steht für den Untersuchungszeitraum
reichlich zur Verfügung 226).

Die Staufenberg waren Lehensleute der Markgrafen von Baden, der Grafen
von Freiburg, der Grafen von Fürstenberg, der Herren von Eberstein, der Herren
von Lichtenberg und des Klosters Gengenbach.

Die nachweisbaren Besitzungen liegen, abgesehen von einer Ballung um Burg
Staufenberg, weit gestreut. Es fällt auf, daß der weiter entfernt gelegene Besitz
wesentlich häufiger zu Verkäufen, Stiftungen und Aufsagungen herangezogen
wurde, als der Besitz in unmittelbarer Nähe der Burg.

Bereits zu Ende des 13. Jahrhunderts entstehen, zur gleichen Zeit wie bei den
Neuenstein und den Bosenstein, finanzielle Schwierigkeiten, die zu Verkäufen und
Verpfändungen führen. Da ein Teil der Pfänder wieder eingelöst werden kann,
sind die Auswirkungen dieser ersten Krisenperiode weniger ungünstig als bei den
beiden eben erwähnten Familien; mit dem Jahr 1302 ist die Periode abgeschlossen.
Eine zweite Krisenphase setzt mit dem Ende der zwanziger Jahre ein und reicht
bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Aus der zweiten Jahrhunderthälfte werden
nur noch vereinzelte Verkäufe gemeldet. Neuerwerbungen stehen den Abgängen
nicht gegenüber.

1287 verkaufen die Staufenberg zusammen mit Johannes von Neuenstein Lehengüter
für 9 Mark Silber an Kloster Allerheiligen227); 1291 fallen für 26 Mark Silber weitere
Lehengüter an das Kloster228); im gleichen Jahr kann eine Gült, die als Pfand versetzt
war, mit 4,5 Mark Silber von dem Gengenbacher Bürger Johann Huggerich zurückgekauft
werden 229); 1297 kauft der Kleriker Johannes zem Salmen aus Offenburg einen Hof
für 17 lb. dn.230); 1302 ist Werner von Staufenberg mit Ottlin von Schauenburg am
Verkauf eines Hofes an den Offenburger Bürger Friedrich Tuner durch Konrad von Elsaß
um 35 Mark Silber beteiligt231).

1302 kaufen die Staufenberg Gülten für 12 lb. dn.; der Beschriftung auf der Rückseite
der Urkunde zufolge scheinen die Gülten jedoch unmittelbar darauf als Stiftung an
Kloster Gengenbach gefallen zu sein. (Eine Anlage von Geldern liegt also nicht vor;
der Gültkauf verhinderte lediglich die Belastung eigenen Besitzes durch die Stiftung. Der
gleiche Vorgang findet sich bei den Windeck 13 5 9 232)).

1322 verpfänden die Staufenberg an die Frühmesse Nußbach Gülten für 5 lb. 10 ß
dn.233); 1323 fällt ein Hof im Wert von 21 lb. dn. als Pfand an Kloster Gengenbach234);
1328 gelangen weitere Gülten im Wert von 8 lb. dn. als Pfand an die Frühmesse Nußbach235
); 1334 erwirbt Claus Keller aus Offenburg Güter für 24 lb. dn. 236); 1343 kaufen
die Stoll eine Getreidegült für 132 fl. 237).

1357 wird ein kleineres Gut für 1 lb. 10 ß dn. verpfändet238) und 1366 gelangen die
Windeck für 8 lb. dn. in den Pfandbesitz von Matten239).

Durch Stiftungen an Klöster sowie durch Aufsagung von Lehengütern erfolgen
weitere Besitz Verminderungen:

1284 stiften die Staufenberg verschiedene Gülten an Kloster Allerheiligen240); 1302
geht an Gengenbach eine Gült im Wert von 12 lb. dn.241); um die gleiche Zeit etwa gelangen
Zehntrechte 242) und ein Hof243) an Kloster Allerheiligen; 1344 wird die Frühmesse

241


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0253