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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 243
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durchaus gesund war. Die Verschiebungen im Besitzstand durch Käufe und Verkäufe
liegen zeitlich sehr weit auseinander; die Käufe jedoch zeigen, daß es
ihnen sehr wohl möglich war, größere Summen zur Kapitalanlage freizumachen.

Eine Urkunde vom Beginn des 15. Jahrhunderts deutet auf eine Verschlechterung
der wirtschaftlichen Situation hin; 1418 sehen sich Gengenbacher Bürger
wegen ihrer offenen Forderungen an die Stoll veranlaßt, „etteliche gueter und
zinße" des Hans Stoll zu pfänden 259).

1273 verkaufen die Stoll an Kloster Schwarzach Güter im Werte von 21 Mark Silber260)
und 1359 eine Gült an die Kalwe von Schauenburg im Werte von 10 lb. dn.261).

13 4 3 262) erwerben die Stoll eine Gült von den Staufenberg zum Preis von 132 fl. und
1368 mehrere Güter vom Markgrafen263).

Durch Heiraten treten die Stoll in verwandtschaftliche Beziehungen zu den
Staufenberg2833), den Lichtenfels 263b), den Schnellingen 283c), den Digesheim 263d),
den Blumeneck 283e) und den Schenk von Ehenheim 283f).

14. Wiedergrün von Staufenberg

Die Wiedergrün sind seit dem Ende des 13. Jahrhunderts nachgewiesen. Stammsitz
ist Burg Wiedergrün, die die Familie gemeinsam mit den Staufenberg besitzt.
Quellenmaterial über die Familie ist in reicher Fülle überliefert 2").

Die Wiedergrün waren Lehensleute der Markgrafen von Baden, der Grafen von
Freiburg, der Herren von Geroldseck und der Herren von Eberstein.

Die Besitzungen liegen, abgesehen von Gütern in Straßburg, Weier und Altenheim
, sehr dicht zusammen. Die abgelegeneren Besitzungen sind vermutlich durch
Heirat eingebracht worden.

Zwischen 1340 und 1350 scheint die Familie in Schwierigkeiten gewesen zu sein.
Verkaufsurkunden aus diesem Zeitabschnitt beweisen die angespannte finanzielle
Lage. Später scheint die Krise dann abgefangen worden zu sein. Zwar ist von Neuerwerbungen
nichts zu finden, immerhin aber kann der Besitz gewahrt werden.
Mehrere Neuerwerbungen zu Beginn des 15. Jahrhunderts lassen auf einen finanziellen
Aufschwung schließen.

1303 fällt eine Gült für 2 lb. dn. an Kloster Allerheiligen265); 1343 erwirbt der Straßburger
Patrizier Johann Clobeloch von Hermann Schultheiß von Gengenbach, Matheus
Rohart von Oberkirch und Conrad Wiedergrün Zehntrechte für 20 lb. dn.266); im gleichen
Jahr gelangt ein Lehengut im Wert von 15 lb. dn. an den Oberkircher Bürger Konrad
Schecke267); 1344 kauft wiederum ein Clobeloch von Matheus Rohart und Conrad
Wiedergrün Güter für 165 lb. dn.268); 1346 geht ein Hof im Werte von 24 lb. dn. in den
Besitz der Höfinger über269); im gleichen Jahr kauft Matheus Rohart einen Wald für
12 lb. dn. 270); 1348 gelangen nochmals Güter zum Preis von 62 lb. dn. an Matheus
Rohart271), 272); 1378 schließlich fällt eine Gült für 30 lb. dn. an die St. Georgskaplanei
zu Staufenberg 273).

Den Besitzabgängen stehen im 14. Jahrhundert keine Neuerwerbungen gegenüber
. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts sind die Wiedergrün in der Lage, Kapital anzulegen
.

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