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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 248
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16. Winterbach von Schauenburg

Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts erscheinen, zusammen mit den Kalwe, die
Winterbach unter den Ganerben von Schauenburg. Ihre erste Erwähnung geht auf
das Ende des 12. Jahrhunderts zurück. 1403 erlischt die Familie mit Ludwig Winter-
bach. Ursprünglicher Sitz der Winterbach war ein festes Haus in Winterbach 33S).

Die Winterbach waren Lehenträger der Markgrafen von Baden, der Grafen von
Freiburg, der Herren von Eberstein und der Herren von Geroldseck. Ob auch für
das 13./14. Jahrhundert noch Lehensverhältnisse mit dem Reich bestanden, ließ sich
nicht nachprüfen.

Die erhaltenen Quellen erlauben einen guten Überblick über die Vermögensverhältnisse
. Zwar ist die Familie zu Beginn, in der Mitte und zu Ende des Jahrhunderts
zur Aufgabe mehrerer Besitzungen gezwungen, die hohen Kapitalwerte der
Wittemverschreibungen jedoch zeigen, daß von einer Notlage nicht gesprochen
werden kann.

1302 ist ein Winterbach an der Verpfändung eines Hofes an Kloster Allerheiligen für
26 lb. dn. beteiligt 338); 1319 kauft das Stift St. Thomas zu Straßburg eine Gült340); an den
Oberkircher Bürger Johann Henrich fällt 1320 ein Hof im Wert von 14 lb. dn.341); an
den Gengenbacher Mönch Heinrich von Winterbach wird 1348 eine Gült im Wert von
26 lb. dn. verkauft342); 1349 gehen einige Gülten in den Besitz des Heimbacher Johanniters
Gerhard von Eyche über343) und 1387 erwirbt Kloster Kniebis noch eine Gült zum
Preis von 20 lb. dn. 344).

Wittembriefe werden 1363 über 800 lb. dn. 345) und 1389 über 200 lb. dn.346) ausgeschrieben
.

Die Gründe für die wirtschaftliche Gesunderhaltung der Familie sind darin zu
suchen, daß nur jeweils ein Sohn allein die Erbfolge antritt; weitere Söhne sowie ein
großer Teil der Töchter mußten, wie ein Blick auf die Stammtafel zeigt, in Klöster
sintreten. Der Besitzzersplitterung unter mehrere Erben und der Besitzschwächung
war damit ein Riegel vorgeschoben; zugleich allerdings auch war damit der Grund
für das frühe Aussterben gelegt.

Ein Amt hat lediglich Cuntz Winterbach bekleidet, der 1354/55 als Gerolds-
eckischer Vogt zu Lahr nachzuweisen ist 347). Heiratsverbindungen sind die Winterbach
ausschließlich mit landadligen Familien eingegangen. Konrad ist mit einer
Bärenbach 318), seine Schwester Katharina mit Heinrich Hulwer zu Schenkenzell,
Kunz in erster Ehe mit Anna von Bärenbach, in zweiter Ehe mit Belyna von
Fegersheim und Ludwig, der letzte Winterbach, ist mit Anna von Diersberg vermählt
. Fortsetzung folgt

2. Anmerkungen zu Kapitel I

1) zur Genealogie vgl. Kindler v. Knobloch, Geschlechterbuch, Bd. I, S. 115; S. 119 findet sich eine Stammtafel
der Familie.

5) GLA 34/70 Sulzbach — Leibeigenschaft, 7. 11. 1342. 3) ZGO 39, S. 132.

4) UB Stbg., Bd. 7, Nr. 2615 (757). 5) GLA 34/14 Bächlehof — Gülten, 23. 6. 1316; ZGO 12, S. 241 f.

6) Kindler v. Knobloch, Geschlechterbuch, Bd. I, S. 119.

7) GLA 30/133 Offenburg — Landesherrlichkeit, 6. 9. 1370. 8) ZGO 39, S. 177.
») Ort 1/2, S. 19.

10) zur Genealogie vgl. Kindler v. Knobloch, Geschlechterbuch, Bd. I, S. 143 f., Bader, Urkundenregeste
Bosenstein, auch Krieger, Topographisches Wörterbuch. 11) ZGO 23, S. 106.

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