http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0279
Kolorierte Handzeichnung
der Festung Rastatt um
1860 (im Archiv der Stadt
Rastatt): mehr wurde nicht
gebaut. Fort A = Leopoldsfeste
(== Hauptwerk);
Fort B = Ludwigsfeste;
Fort C = Friedrichsfeste.
Städtebaulicher Mittelpunkt
war das Barockschloß des
Türkenlouis. Die Festung
wurde 1899 aufgelassen. Die
Werke mußten nach 1918
abgetragen werden. Nur
noch wenig sichtbare Überreste
(Tore, Brücken, Einzelgebäude
, kleine Außenwerke
) vorhanden. Im Bereich
der ehemaligen Festungswerke
jetzt die neuen
Erweiterungsviertel der
Stadt. Auch Straßen-, Platz-
und Brückennamen erinnern
an die Festungszeit.
Aufn.: Siedlechi, Rastatt
Vereinbarung von Olmütz. Baden machte nun sein eigenes Besatzungsrecht wieder
geltend. Wegen den unsicheren politischen Verhältnissen wollte Österreich, zunächst
ohne Badens Einverständnis, ein Drittel der vollen Kriegsbesatzung nach Rastatt
legen und erzielte die Zustimmung des Bundestages, allerdings gegen die Stimmen
Preußens. Am 7. Januar 1851 rückte das österreichische Regiment Benedek in
Rastatt ein und blieb daselbst unter der Bezeichnung einer „kleinen Kriegsbesatzung
". Seit 1852 suchte Bismarck auf deren Entfernung hinzuwirken. Die
„zunehmende Abhängigkeit der badischen Politik von österreichischem Einfluß",
die er zum Teil auf die Anwesenheit der Österreicher in Rastatt zurückführte,
bekümmerte ihn weit mehr als die Sicherung der deutschen Grenze! Ja, er erwirkte
im Jahre 1854 einen Auftrag an die Militärkommission der Bundesversammlung,
sich über die „Frage der Notwendigkeit und Größe der kleinen Kriegsbesatzung
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