Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 278
(PDF, 67 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0290
als der einzigen Stelle im ganzen Buch, über „Frühzeit und Vorzeit in unserer
Landschaft" gesprochen wird. Dabei dürften aber die „Menschen der mittleren
und jüngeren Steinzeit" nicht summarisch als „unstete Jäger" abgetan werden,
auch wenn im Kinzigtal noch keine der anderwärts so vielfach bekannten neolithi-
schen Siedelungen nachzuweisen ist. Doch wenn schon die vorgeschichtliche Zeit
hier einbezogen werden soll, müßten auch die neuen Versuche von K. F. Müller
und W. Klaiber zur Deutung des Namens Kinzig Beachtung finden. Denn gerade
dieser Sagen-Aufsatz wendet wissenschaftliche Methoden an, indem er die Hintergründe
der Sagen aufzuhellen sucht. Ein anderes Teilgebiet der Geschichte betritt
Schaaf mit seiner Untersuchung über das Stadtsiegel.

Ganz wissenschaftlich ist das Thema „Gesteinswelt". Wieder ist es P. Schaaf,
der in einer klaren Skizze die geologischen Verhältnisse der Umgegend darstellt
und in einfacher Form die Entstehung der einzelnen Gesteinsarten erläutert. Als
Hauptmündung des Kinzig-Murg-Flusses sollte die Karlsruher Gegend genannt
werden. Von besonderem Interesse ist hier das Vorkommen von Erzgängen und
Steinkohlelagern.

Den naturwissenschaftlichen Fragen ist auch Karl Wittingers „Gang durch das
Pflanzenreich" gewidmet, der sich erfreulicherweise nicht nur auf die Bestandsaufnahme
beschränkt, sondern auch die Bedeutung der Pflanzenwelt im Brauchtum
einbezieht. Schade, daß diesem Aufsatz und dem folgenden von Oberforstmeister
Kurz über den Stadtwald keine der sonst so üppigen Illustrationen beigegeben
sind. Reichlich dagegen finden sich diese in Günther Junks Überblick
über die Industrie Gengenbachs in alter und neuer Zeit.

Als Abschluß des vielseitigen Werkes bietet Paul Schaaf in einer wirtschaftsgeographischen
Zusammenstellung eine Anzahl statistischer Angaben, eine Zeittafel
zur Geschichte der Stadt sowie eine Übersicht über das ansehnliche Schrifttum
über Gengenbach, auf dem auch die genannten Aufsätze vielfach fußen und
das für weitere Untersuchungen und Darstellungen den Ausgang bilden kann. Hat
sich Dr. Paul Schaaf schon durch seine vielseitigen Darstellungen in 7 Artikeln
den Dank seiner Mitbürger verdient, so wird ihm mit allem Recht auch die Anerkennung
weiterer Kreise dafür zuteil, wie umsichtig und mit welchem Aufwand
von Mühe und Fleiß er dieses gesamte, fast 300 Seiten umfassende Werk mit den
vielen trefflichen Bildern zusammengestellt hat.

Nur das glückliche Zusammentreffen von einsatzbereiten Geistesarbeitern mit
einer großzügigen Stadtverwaltung, die den kulturellen Belangen und Verpflichtungen
einer alten Reichsstadt gerecht werden, bringt eine solche Jubiläumsgabe
zustande. Prof. Dr. Max Weber

278


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1962/0290