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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: VIII
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mengestelltem Material, das unser lieber Verstorbener mit seiner kritischen
Sonde von allem unvertretbaren Ballast reinigte und so erst echte Ortsgeschichten
schuf. So schrieb er die Geschichte der Stadt Rastatt und aller
Ortschaften, die mit dieser in wesentlicher Beziehung standen (Steinmauern,
Plittersdorf, Wintersdorf, Ottersdorf, Oos, Gausbach und zuletzt Forbach,
aber auch die Heimat seiner Frau, das altvertraute Sasbach, sowie Beiertheim
). Weitere selbständige Schriften waren: „Die Revolution 1849" und
von ihm herausgegeben „Der Türkenlouis" u. a.

Selbstlos wie er war, hat er durch tausendfältige Beratung und Mitarbeit
auch die Arbeiten über andere Orte befruchtet. Viele Heimatforscher aus
dem weiten badischen Land und darüber hinaus traten mit ihm in fruchtbringenden
Gedankenaustausch. Er war auch ein gewichtiger Berater und
Mitarbeiter bei der Herausgabe der Heimathefte „Vom Rhein zur Murg"
sowie anderer Zeitschriften und Zeitungen. Die Schicksale der Menschen
fesselten ihn vor allem. Die Familienforschung machte ihn dank seines
fabelhaften Gedächtnisses zum zuverlässigen Kenner der Namen und
Geschlechter, sowie von deren Wandern, siehe „Ortenau 1931": „Wechselbeziehungen
zwischen Geschichte und Bevölkerung von Rastatt im Wandel
der Jahrhunderte" sowie „Ortenau 1939": „Die Teilnehmer an Napoleons
russischem Feldzuge 1812 aus den Landkreisen Bühl und Rastatt." Über die
Auswanderung aus diesen Kreisen hat er das Material gesammelt. Es war
sein letzter Plan für eine Veröffentlichung. In der „Ortenau 1941" erschienen
ferner „Die wiederentdeckte Franziskanergruft in Rastatt" sowie
„Gotteshaus und Kunstdenkmal aus Rastatts Glanzzeit. Aus der Geschichte
der katholischen Stadtkirche" in „Ortenau 1950".

Gerne hat er auch Vereine, Schulklassen, einzelne Lehrer und sonstige
Erwachsene in die heimatliche Kunde eingeführt. Im Archiv selbst war es
die unverdrossene Kleinarbeit in der Ordnung des Bücherbestandes, in der
Verwertung der alten Rastatter Zeitungen z. B., deren wichtige Notizen er
fleißig gesammelt und sauber verzeichnet hat.

Es war daher nur natürlich, daß er auch viele Jahre der Vorsitzende
der Mitgliedergruppe Rastatt unseres Vereins war, wofür ihm Professor
Kähni an seinem Grabe gedankt hat. So konnte er ein im wesentlichen vollendetes
Lebenswerk schaffen. Auch bei seinen Freunden hinterläßt er eine
nicht mehr ausfüllbare Lücke. Habe Dank, lieber Freund, und ruhe in
Frieden!

Karlleopold Hitzfeld


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