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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 26
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Eigentliche Dörfer sind nur selten. Die Wohnungen, meistens vereinzelt, sind
von Holz, mit Stroh oder mit Schindeln wie mit Schiefer gedeckt.

Der fruchtbaren Felder gibt es zweierlei: die einen werden regelmäßig, wie in
jedem anderen Lande, die andern nur von Zeit zu Zeit angebaut. Man läßt diese
eine Zeitlang brachliegen, und wenn man sie wiederum anbauen will, so zündet
man das Gesträuch und das Unkraut, das inzwischen auf solchen gewachsen ist,
mit Tannenreisern vermischt darauf an, damit sie durch die Asche gedüngt und
wiewohl nur auf kurze Zeit fruchtbar werden.

Seit etwa 50 Jahren (1750) hat der Ackerbau hier große Fortschritte gemacht.
Besonders im oberen Schwarzwald hat man sich sehr mit Urbarmachungen abgegeben
, man trifft da schön angebaute Bergebenen. Der untere Schwarzwald ist
im Ganzen genommen wilder und unfruchtbarer als der obere.

Der Kunstfleiß der Schwarzwälder hat sich auf Verfertigung und Zurichtung
von hölzernen Uhren, Löffeln, Schachteln, Schaufeln, Latten, Schindeln und Wagnerholz
gelegt. Im Fürstenbergischen werden Uhren von Holz, von Eisen, von
Messing, die bis nach Amerika gehen, auch Strohhüte, Körbe und dergleichen
verfertigt.

Auf den ersten Anblick scheint dieses Gebirge sehr unwegsam zu sein und
einem vom Oberrhein nach Deutschland vorrückenden französischen Heere beinahe
unüberwindliche Hindernisse entgegenzusetzen. Bei näherer Betrachtung verschwinden
jedoch diese Unwegsamkeit und diese Hindernisse, wenigstens zum Teil.
Neben mehreren großen Straßen, die durch das Gebirge führen, gibt es noch eine
Menge Nebenwege, für Reiterei und Geschütze brauchbar.

Der untere Schwarzwald

Wir finden darin drei Gebirgsrücken, die alle vom Kniebis auslaufen:

a) Der erste Gebirgsrücken geht gleich anfangs zwischen den Quellen des Vorbachs
(= Forbach), andererseits der Wolf und der Reinertsau hindurch, erstreckt
sich unter dem Namen des Langenwalds auf zwei Stunden nach Südosten. Der
nach Süden fortgesetzte Rücken macht zuerst in einer Strecke von 12 Stunden die
Scheidung zwischen den Gewässern der Kinzig und des Neckars und streckt sich
bis zum Feldberg fort. Er ist mehr angebaut und weniger mit Wald bedeckt als
der nördliche Rücken, der einen einzigen zusammenhängenden Wald bietet. Beide
Gebirgsrücken beherrschen gegen den Rhein ein von tiefen Tälern durchschnittenes
wahres Gebirgsland.

b) Der zweite Gebirgsrücken, der sich vom Kniebis ablöst, ist nicht so lang, aber
ungleich höher. Seine anfängliche Richtung bis zu der Bollwerksschanze auf dem
Roßbühl, % Stunden von der Alexanderschanze, ist nordwestlich. Vom Roßbühl
an streicht derselbe gegen Norden, bildet die Allerheiligenhöhe (= Schliffkopf)
und dann den sehr hohen Berg, der Hornesgrund 1) (= Hornisgrinde) genannt;
jene ist eine Stunde, diese drei Stunden von der Alexanderschanze entfernt.

1) Der Name Hornisgrinde bildet sich aus Horniß-Grint, das ist ein mit Sumpfmoos und Steinschutt
bedeckter Bergrücken.

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