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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 31
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des jenseitigen Ufers hinüberwirft, lassen einen Posten erwarten, durch welchen
sich das Tal sperren ließe; allein die Strecke zwischen der Stadt und dem Gipfel
jenes Berges ist durch das gegenüberliegende Gelände beherrscht; eine von Offenburg
kommende Kolonne würde sich mit ihrem Geschütz hier leicht entwickeln
und die Stadt mit Vorteil angreifen können, während eine zweite Kolonne von
Berghaupten kommend den linken Flügel des Feindes stark beschäftigen würde.

Biberach

Zwischen Gengenbach und Biberach wird das Tal breiter und bildet eine Ebene,
auf welcher zur Entwicklung einer Truppe Raum genug ist.

Auf derselben haben die Österreicher in den letzten Feldzügen vor Biberach
vier abgesonderte Redouten 2) in bogenförmiger Linie aufgeworfen, um diejenigen
Truppen, welche die Stellung von Gengenbach überwältigt hätten, noch ferner aufzuhalten
. Die Redoute des linken Flügels ist auf einer Anhöhe, an deren Fuß die
Straße hinzieht, und bestreicht diese Straße schon von weitem her. Die Redoute
des rechten Flügels ist auf dem rechten Ufer der Kinzig, etwas vorwärts des
Weilers Fröschbert (= Fröschbach) angebracht und bestreicht den Fußweg, der
an diesem Ufer heraufführt. Die zwei mittleren Redouten sind etwas zurückgezogen
; die Kinzig fließt zwischen ihnen durch.

Eine Abteilung Fußvolk, welches die Höhen am linken Ufer ersteigt und
außerhalb dem Gesichtskreis der linken Flügelschanze durch das kleine Tal von
Furchbach (= Fußbach) den Rückzug des Feindes bedrohen würde, müßte ein
gutes Ablenkungsmanöver sein.

Geroldseck

Die Bergkette, welche zwischen dem Kinzigtal und Lahrer Tal die Scheidung
macht, ist bei dem alten Bergschloß, Hohengeroldseck genannt, von einem Paß
durchbrochen, durch welchen von Dinglingen eine ziemlich gute Straße :l)
führt.

Dieser Punkt wird durch einige Schanzen gegen diejenigen Truppen verteidigt,
welche, im Lahrer Tal bis Reichenbach heraufgekommen, in das Kinzigtal hinüberrücken
möchten.

Die Kuppen der Berge zu beiden Seiten des Passes stellen die äußersten Enden
dieses Postens vor. Der Berg rechter Hand, wenn man von Reichenbach kommt,
ist oben mit Wald bewachsen und wird nur durch diesen geschützt. Die Straße,
welche am Fuß dieses Berges hinzieht, wird von zwei Redans oder Fleschen 4)
bestrichen, welche an dem Abhang des Berges zur Linken zu diesem Zweck aufgeworfen
sind. Dieser Berg zur Linken, auf welchem das alte Schloß Geroldseck
liegt, wird durch zwei Redouten, die übereinander angebracht sind, verteidigt;

2) Alleinstehende Befestigungen ohne einspringende Mauerwinkel.

3) Die Ludwigstraße, erbaut 1825—1827 unter Großherzog Ludwig.

4) Fleschen oder Redans sind zusammengesetzte Befestigungswerke aus zwei gleichlangen Mauern und einem
hervorstehenden Winkel.

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