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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 63
(PDF, 61 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0075
Hohengeroldseck brachte, wo er gefangen gesetzt wurde, ohne daß er
selbst wußte, wo er wäre. Der Graf glaubte nach dem Verschwinden des Gysokus,
dessen schöne Frau heiraten zu können.
Von dem Donnersplatz.

Auf dem hinter der Gysenburg liegenden Höhenrücken befindet sich eine Stelle,
die im Volksmunde der Dundersplatz heißt. Den Namen trägt er deshalb,
weil sich dort eine Stelle befindet, an der man beim Stampfen auf den Boden einen
dumpfen Ton vernimmt, der sich anhört, als ob es donnere (Volksmund: dundert).
Man sagt, daß sich unter dem Platze eine Höhle befinde und viele unterirdische
Gemächer. Auch vom Kloster habe früher ein unterirdischer Gang hierhergeführt.
Der Ort wäre ein Versteck gewesen in schweren Kriegszeiten und hätte oft als
heimliche Wohnung der Äbte und Mönche gedient.

So wie die Gysenburg, deren Steine zu einem Klosterneubau Verwendung fanden
, einging und heute nur noch die Grundmauern erkennen läßt, so sind auch da
und dort manche Siedlungen im Lande eingegangen und zu Ackerland gemacht
worden. Solche Wüstungen weist vor allem das 13. und 14. Jahrhundert auf,
aber auch der Dreißigjährige Krieg bereitete mancher Ortschaft, von der heute
kaum mehr ihre Lage ermittelt werden kann, ein Ende. Von einer solchen Siedelung
wird auch uns berichtet. Sie soll zwischen Münchweier und Brog-
gingen gelegen sein.

Zwischen Münchweier und Broggingen auf dem Gewann: „Hinter Feld" soll
einst ein Dorf gewesen sein mit dem Namen D u r b a c h oder B u r b a c h. Im

Der heilige Landelin.

Sogar die Tiere des Waldes sammeln sich um ihn.
Im Hintergrund die Burg des Gysokus (siehe
Ortenau 1934, S. 570). Der Einsiedler verkündet
dem heidnischen Jäger das Wort Gottes. Die Einsiedelei
befand sich an der Einmündung des Lautenbach
in den Ettenbach. Deckengemälde: Kirche
Ettenheimmünster. Aufn.: E. Ohnemus

Volksmunde heißt die Talmulde heute noch Durbacher Hof. In dem Acker des
Adolf Schwendemann und Franz Hähn, der an der Wegkreuzung liegt, soll der
G u t s h o f gewesen sein, dem einst das Dorf zinspflichtig war. Beim Umpflügen
stieß man ab und zu auf Mauerreste. In der Gegend liegt auch noch ein
alter Brunnen, der zu dem Gute gehört hat. Die Dorfbewohner waren arm. In

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