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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 64
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dem Dreißigjährigen Kriege soll das Dorf ausgestorben sein; der Rest der Leibeigenen
wanderte aus. Um diese Zeit gehörte der Hof zwei Fräulein, die das große
Anwesen dem Kloster Ettenheimmünster vermachten und dafür eine Freistätte in
einem Damenstift erhielten. Den Wald, den sie besaßen, vermachten sie dem Dorfe
Münchweier zu gemeiner Nutzung: Er liegt unterhalb des Waldweges gegen

Der heidnische Jäger enthauptet
den Heiligen. Ein Enge
schwebt hernieder mit der
Märtyrerkrone und der Siegespalme
. Aufn.: E. Ohnemits

die Brogginger Grenze und führt heute noch den Namen: Gemeiner
W a 1 d. Die beiden Fräulein wurden später im Kreuzgang der alten Münchweierer
Kirche beigesetzt. Beim Neubau der Kirche sollen ihre Gebeine erneut in der neuen
Kirche bestattet worden sein.

So wie manche Siedlung verschwunden ist, gingen auch zahlreiche Bauernhöfe
ein. Gewöhnlich erinnert nur noch der Gewanname an die ehemalige Hofstätte.
Meistens führte das im letzten Jahrhundert neu aufkommende liberalistische Wirtschaftssystem
dazu, daß die alten Bauernhöfe dem wirtschaftlichen Ruin verfielen.
Das Kloster Ettenheimmünster hatte auf den Höhen des Tales mehrere kloster-
eigene Meierhöfe, die alle heute eingegangen sind und deren Boden nun
stämmiger Wald deckt. Es waren der sogenannte Sennhof, Gysenhof
Geigerhof, Stricklerhof und der Köcherhof. Nur der Birken-
b e r g ist heute noch bewirtschaftet.

Von ihnen weiß man folgendes zu erzählen:

Von dem S e n n h o f, der ganz in der Nähe des Steinhöfles liegt, sind
noch zahlreiche Mauerreste vorhanden. Teilweise stehen noch Grundmauern, die
das Fundament noch gut erkennen lassen. An einem verschütteten Brunnen ist noch
die Inschrift und Jahreszahl (1797) lesbar. Ein Teil der Steine von dem abgebrochenen
Hofe ist zu dem Wohnhaus des Forstwartes Ohnemus verarbeitet,
der seinerzeit sein Wohnhaus baute. Der Stein über der Kellertreppe trägt die
Jahreszahl des Baujahres und somit auch des Abbruches des Sennhofes. Eine andere
Sage berichtet von dem Sennhofe, daß er am Ende einem ledigen Fräulein gehört
habe, das den Hof dem Kloster übergab und in ein Stift ging.

Vom Gysenhof sagt man: Auf dem Gewann Gysenhof stand einer der verschwundenen
Bauernhöfe. Der letzte Teil des Hofstückes wurde erst am Ende des
vergangenen Jahrhunderts voll mit Wald bepflanzt.

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