http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0123
Nun wurde Adolf Christoph Trautwein Floßführer oder Obmann bei der
Wutachflößerei, bei der auch immer noch Rötenbacher und Schapbacher Flößer
tätig waren. Aber auch die neue Gesellschaft hatte mit ihrem Unternehmen kein
Glück und als in Baden im Jahre 1848 die Revolution ausbrach, war sie bankrott.
Es lag aber noch sehr viel geschlagenes Holz in den Wäldern. Dieses übernahm
die Firma Reis & Co in Mannheim und so wurde auf der Wutach weiterhin emsig
geflößt und unser Obmann hatte dort alle Hände voll zu tun.
Die Revolutionsjahre 1848/49 konnten den fleißigen Flößer nicht in ihren Bann
ziehen. Er blieb bei seinem Handwerk und Handel, um so mehr, weil durch die
Unruhen das Holzgeschäft völlig ins Stocken geraten wollte. Dies war auch die
Ursache, daß die einst reiche und mächtige Wolfacher Schifferschaft in diesen
Jahren in Konkurs geriet und viele Leute ihre Vermögen verloren.
Im Frühjahr 1850 trat Adolf Christoph in die Handelsfirma seines Vaters als
Teilhaber ein. Er wurde so Floßherr und Holzhändler. Die Firma Gebrüder
Trautwein stieg in den 50er Jahren mächtig in das Holzgeschäft ein. Die Nachfrage
nach gutem Bauholz war groß und es wurden gute Preise bezahlt. Ein
besonderes Erlebnis aus dieser Zeit soll wegen seiner Einmaligkeit nicht uner-
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