Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 112
(PDF, 61 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0124
wähnt bleiben. Die Firma hatte von dem Grafen von Bodman am Bodensee eine
große Partie Holz gekauft, meist prächtig gewachsene Fohren. Diese wurden aus
den Waldungen herunter an den See gebracht und dort zu einem großen Floß
eingebunden. Ein Dampfschiff zog dieses Floß durch den Überlinger See nach
Konstanz. Dann begann die Fahrt auf dem Rhein und Untersee bis oberhalb
Schaffhausen. Dort wurde das ganze Floß auseinandergenommen und auf dem
Landweg unterhalb den Rheinfall gebracht und dort wieder zusammengebaut.
Alsdann ging die Fahrt rheinabwärts nach Kehl. Dieses Geschäft warf keinen
Gewinn ab, die Unkosten waren zu hoch und so blieb es bei dem einmaligen
Versuch das Bodenseeholz an die Handelsplätze nach Straßburg zu bringen.

Im Jahre 1859 konnte der Kuhbacherhof bei Schiltach von mehreren Schiltacher
Bürgern gemeinsam um 39 650 Gulden erworben werden. Adolf Christoph war
mit einem Zehntel an diesem Kauf beteiligt.

Am 30. Dezember 1859 starb der Vater Christian Wilhelm Trautwein, der
bisher das Oberhaupt dieser Schiffergesellschaft gewesen war. Nun führten seine
drei Söhne das Unternehmen weiter. Die Holzgeschäfte gingen bis zum Kriege
1866 recht gut und brachten viel Arbeit, aber auch viel Geld in das obere Kinzigtal
. Durch den deutsch-französischen Krieg 1870/71 erlitt aber die Kinzigflößerei
einen schweren Schlag. Viele Straßburger Holzhändler waren nach Frankreich
geflohen und kehrten nicht mehr zurück. Der Holzhandel und damit die Flößerei
gerieten ins Stocken und erholten sich in den 70er Jahren nicht mehr zur alten Blüte.

Ein neuer Konkurrent war der Flößerei in der Eisenbahn entstanden. Sie brachte
aus dem badischen Oberland, dem Allgäu Schnittwaren aller Art und ganze
Stämme von schönstem Wuchs auf die Holzmärkte am Rhein. Trotzdem blieben
die Gebrüder Trautwein noch recht gut im Holzgeschäft, denn sie besaßen gerade
in Straßburg wieder eine alte, treue Kundschaft. Sie konnte in den 80er Jahren
viele Flöße die Kinzig hinab nach Kehl bringen.

112


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0124