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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 120
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0132
Der Bäumlisbcrg mit dem Welleshof auf der rechten Talseite zwischen Nordrach und Ortsteil Lindach. Vorn
die Talstraße von Zell nach Nordrach. Links der Bäumlisberg, rechts der Welleshof. Im Hintergrund der
bewaldete Höhenzug zwischen Kinzig- und Nordrachtal. Aufnahme: W. Baumann

der Knecht aber der Hitze wegen, die von ihnen ausging, ablehnte. Erst als die
Gestalt sie weggeworfen hatte und sie erkaltet waren, näherte er sich ihnen vorsichtig
und nahm sie schließlich auf. Dann bat er die Erscheinung, ihm die zu versetzenden
Grenzsteine und ihren früheren Standort zu zeigen.

Als nach Stunden die Arbeit getan war und im Osten bereits über den Mühlstein
und Grafenberg her der neue Tag graute, bedankte sich der frühere Bauer bei dem
Knecht für die Erlösung seiner Seele und bat ihn, seinem Bauern zu sagen, er
möchte die Grenzsteine so stehen lassen, wie sie jetzt stünden, da er sonst später
sein Los teilen würde. Als Dank zeigte der Geist dem Knecht eine Stelle, wo er in
schlimmen Zeiten eine Kiste mit Gold- und Silbermünzen sowie sonstige wertvolle
Gegenstände vergraben hatte, und erklärte dem Knecht, ein Drittel des Inhaltes
gehöre ihm, zwei Drittel aber solle er dem Pfarrer von Nordrach für die Armen
und Notleidenden übergeben. Darauf verschwand die Erscheinung. Als der Knecht
am nächsten Tage an der angezeigten Stelle nachgrub, fand er tatsächlich eine
vermoderte Kiste mit alten Münzen und Geräten aus kostbaren Metallen, und wie
er es dem Geist versprochen hatte, lieferte er zwei Drittel davon beim Pfarrer zur
Verteilung an die Ortsarmen ab. Von jener Nacht an wurden die Lichter nicht
mehr gesehen.

Der Knecht selbst kaufte später in seiner Heimatgemeinde von dem Gelde einen
eigenen Hof.

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