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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 133
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0145
Das Glascrkirchlein in Nordrach-Kolonie. Stand zuvor auf Mitteleck im Moos-Wald, 1776 ins Tal hierher
verlegt durch den damaligen Pater-Inspektor, der auch den Grundstock für die Unterhaltung legte. Nebenan
war das Kobaltwerk; die Glashütte war zuvor ebenfalls ins Tal verlegt worden. Aufnahme: W. Baumann

Der Frau dieses Johann Sigwarth ist die Errichtung des Glaserkirchleins zu
verdanken. Als nämlich ihr Mann zur Erkundung neuer und besserer Betriebsformen
sich nach Italien begab, wurde er dort verhaftet und längere Zeit festgehalten
. Sie machte deshalb das Gelübde, eine Kapelle zu errichten, wenn ihr
Mann wieder gesund zurückkehre. Nach der Rückkehr hat sie das Versprechen
auch gehalten. Die Kapelle wurde auf der Mitteleck erbaut und am 12. August
1725, nach dem Tode Sigwarths, vom Abt eingeweiht. Im Jahre 1776 wurde die
Kapelle mit der Glashütte zu der 1750 gegründeten Kobaltfabrik hinunter nach
Nordrach-Kolonie verlegt.

Nach der Sage soll die Umsiedlung nicht ganz reibungslos verlaufen sein. Nach
der Aufstellung des Glaserkirchleins im Tal unten wurde die Muttergottesstatue
vom Mesner in einem „Ruckkorb" (Krätze) in die neue Kapelle gebracht
. Am folgenden Tage befand sie sich wieder auf dem alten Platz; abermals
trug er sie ins Tal hinab. Wieder kehrte sie auf den alten Platz nach der Mitteleck
zurück. Hierauf wurde sie von der ganzen Gemeinde in feierlicher Prozession
abgeholt, worauf sie an ihrem neuen Ort blieb. Heute noch stehen die quadratischen
Grundmauern des einstigen Glaserkirchleins auf der Mitteleck inmitten des
dichten Tannenwaldes. Ein schmaler Weg führt den Wanderer durch das Dickicht
zur einstigen Kapelle.

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