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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 146
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Maria Johanna Scheffel, geb. Laible, Tochter des Stadt-
physikus Laible, verheiratet mit Magnus Scheffel, war
die Großmutter des Dichters. Das Buch in ihrer Hand
ist ungewöhnlich für die Zeit vor 1800 und zeigt ihr
literarisches Interesse an.

Von diesem und dem Gengenbacher Rat wurde Abt Philipp zu einer radikalen
Lösung gedrängt. Wilhelms Plan von 1525 sah vor, das Kloster zu säkularisieren
unter Pensionierung der Conventualen und Übergabe der wirtschaftlichen Grundlagen
an Graf Wilhelm 20). Dieser Plan war dem Abt und Konvent einfach zur
Annahme vorgelegt worden, wurde aber von der Aufsichtsbehörde abgelehnt.

Dem Abt seinerseits lag die wirtschaftliche Gesundung am Herzen. Er suchte sie
in der Umwandlung der Abtei in ein weltliches Chorherrenstift. Es gelang seiner
glänzenden Beredsamkeit, die päpstliche Zustimmung dafür zu erlangen 21). Dagegen
aber kämpfte verständlicherweise der Kastenvogt 22). Infolgedessen und auch
grundsätzlich konnte der Abt die Einwilligung vom Stellvertreter des Kaisers
Karl V., dem Erzherzog Ferdinand zu Eßlingen, nicht erwirken23), wodurch
auch dieser Plan unausführbar blieb.

Es bleibt also kein Zweifel, daß Abt Philipp mindestens gute, praktische und
weiterführende Gedanken hatte und sie in die Tat umzusetzen begann, um die
Existenz und die Wirtschaft der Abtei auf dauerhafte und gesunde Grundlagen
zu stellen. Die Verhältnisse jedoch waren stärker als er.

Ein entscheidendes Verdienst blieb für die Folgezeit bei seiner Person. Auf
seine Anregung hin und nach seinen schwierigen Vorarbeiten kam 1516 eine
Gesamtaufzeichnung des geltenden abteilichen Verwaltungs- und Herrschaftsrechtes

fol. 60; 20. November 1527, ebenda fol. 57 a bis 59 a. W. Franck, Zur Geschichte der Benediktinerabtei
und der Reichsstadt Gengenbach (1525 bis 1539), FD VI, 1—26; siehe 4. Kapitel: Der Raum von Haslach.

20) Mehrere UU. vom 25. Februar 1525, GK bzw. FFA. Siehe FD VI, 3 ff.

21) H 229, 13 f.; Ter fuit in hunc finem Romae et anno 1523 obtinuit indultum convertendi monasterii
in proposituram. H 228 fol. 9 a; Monumenta 164.

22) Wilhelmus de Fiirstenbcrg rcstitit valide. H 228 fol. 9 a.

23) H 229, 14; Monumenta 164; H 228 fol. 9 a.

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