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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 161
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neten Durchschnittszeit wird diese letzte Rechnung in den Anfang des Jahres 1625
fallen, eine Zeit, welche durch die nachfolgenden Ausführungen bestätigt wird.

Die Unerträglichkeit der ganz verworrenen Münzverhältnisse wurde überall so
schwer empfunden, daß man allgemein auf Maßnahmen zu deren Beseitigung
bedacht war u). Die vier münzenden Stände des Unterelsaß hielten im April 1623
einen gemeinsamen Tag zu Zabern ab, um über die nötigen Maßregeln zu beraten.
Die Verhandlungen zogen sich in die Länge, und die gemeinsame Vereinbarung

Kopfstück (Teston) oder Dickpfennig (Vorder- und Rückseite) zu 6 Batzen^ daher Sechsbätzner genannt, der
Willstätter Münze, ohne Jahreszahl (1622). Umschrift: Johann Reinhard, Comcs (Graf) in Hanau et Zweibrücken
, dominus (Herr) in Liechtenberg et Ochsenstein, Marechallus et Advocatus Argentinensis. Rückseite:
Im Feld gcvierteiltes Wappen mit dem Hanauer Mittelschild. Gewicht 3,7 g, Durchmesser 28 mm.

Aufn.: R. Suchicr, Münzen der Grafen von Hanau, 349

kam erst im Herbst zustande. Durch ein Edikt wurde vom 29. Oktober ab der
Kurs sämtlicher umlaufenden fremden und einheimischen Sorten bestimmt, der
Reichstaler auf 1 fl. 5 ß oder 90 Kreuzer (180 Pfennige) festgesetzt und verboten,
denselben höher anzunehmen oder auszugeben. Aufgrund dieser Kursbestimmung
des Reichstalers wurde die Ausmünzung der Scheidemünzen im
Gehalt sowie im Gewicht angeordnet wie folgt:

Dickpfennig zu 12 Lot und 27 Stück scharf auf die Mark,
Dreibätzner zu 9 Lot und 43 Stück scharf auf die Mark,
Halbe Batzen zu 8 Lot und 238 Stück scharf auf die Mark,
Pfennig zu 6 Lot und 720 Stück scharf auf die Mark,
Heller zu 4 Lot und 960 Stück scharf auf die Mark.

Die „leichten" Münzen wurden „verrufen", das heißt außer Kurs gesetzt. Lange
noch bestand ein Argwohn gegen fremde Münzen. So wurden die hanauischen Ein-
und Dreikreuzerstücke am Straßburger Zoll nur mit Unwillen angenommen, auf

13) Als der Willstätter Amtmann Philipp Böcklin von Böcklinsau für den Einzug der „Fräuleinsteuer"
zur ehelichen Ausstattung des gn. Fräuleins Agathe seinen Amtsuntertanen zu Gemüt führte, dieselbe nur in
gangbaren „groben" Sorten, Silber- und Goldmünzen, anzunehmen, erklärten die Gemeinden unterm
10. August 1623 ihr Unvermögen, die 1200 Rcichstaler in specie zu erlegen, aber die 7200 fl. — 1 Reichstalcr
zu 6 fl. — in gemeinen Sorten als Hanauer, Markgräfler und Hagenauer „Dicken", auch Straßburgcr Drci-
bätznern innerhalb weniger Tage erlegen zu können (Amt Kork Konv. 6).

Aus Buchsweiler wird unterm 23. April 1631 beurkundet, daß der Reichstaler 1621 auf 2V2 fl., nach und
nach bis auf 4 fl., im April 1622 auf 5 fl. und im Juli bis Ende des Jahres auf 6 fl. gestiegen war. 1623 wurde
er im März zu 7 fl., im Mai zu 8 fl. und im Juni zu 10 fl. ausgegeben (E 2915/16).

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