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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 177
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0189
Stammtafel des Rittergeschlechtes von Windeck

Aufgestellt von Archivrat Leichtlen 1813
Erweitert von Gewerbeschuldirektor i. R. Fritz Kober 1962

Mit dem Versuch der Aufstellung einer Stammtafel des Rittergeschlechtes von
Windeck erfüllte ich einen zweiten Auftrag von Adolf Welte, dem Historiker und
Sänger der Burgruine Alt-Windeck. Der erste Auftrag bestand in der Suche nach
den Protokollen einer um 1829 in Bühl gegründeten Gesellschaft zur Pflege der
Heimatkunde. Das Ergebnis ist niedergelegt in der „Ortenau" unter dem Titel
„Ein Schatz wurde gehoben" in Band 31, 32, 34, 35, 37, 38 und 41. Auch die
Ausführung des zweiten Auftrags erforderte zähes Mühen um eine öfters unlösbar
scheinende Aufgabe. Welte selbst getraute sich wegen des gänzlichen Fehlens der
Geburtsdaten und in Ansehung seines sich stetig verschlimmernden Leidens nicht
mehr an die Aufstellung der Stammtafel, nachdem er eine Zusammenstellung von
Urkunden, in denen die Namen von Windeckern bestätigt sind, unter Angabe der
Daten und von Lebensumständen verfaßt hatte und übertrug mir die Vollendung
der Arbeit.

V. Beust und von Glaubitz berichten, daß ein Siegfried von Ulmenburg, der
1070 als einer der reichsten und mächtigsten Grundbesitzer der nördlichen Ortenau
genannt wird, als Gründer des Geschlechtes der Ritter von Windeck angesprochen
werde. Von Glaubitz nennt ihn aber vorsichtigerweise den „sagenhaften" Vater
des Windecker Rittergeschlechts. Als „sicherer" wurde Melchior, der Besitzer des
auf der Markung Bühl gelegenen, „Althof" genannten, uralten Allodialgutes
bezeichnet.

Im Vorgriff auf meine in diesem Betreff zu machenden Ausführungen sei als
geschichtliche Tatsache festgestellt, daß die Burg im Jahr 1212 bereits bestand und
1214 von genanntem Melchior als Ganerbenburg bezogen wurde. Wenig später
wird von 7 mit Namen nicht benannten Nachkommen berichtet; sie dürften auf
der Burg gewohnt haben.

Melchior muß dem Ritteradel angehört haben, denn er nennt sich, nachdem er
die von ihm erstellte Burg Alt-Windeck bezogen hatte, Melchior von Windeck,
seine Söhne traten in den Urkunden als Ritter, Edelknechte und Junker auf. Josef
Fischer legt die Erbauung der Burg in seinem Buch „Dorfgeschichte von Lauf"
(1938) vor das Jahr 1200.

In einer Urkunde des Klosters Schwarzach vom Jahr 1224 werden bereits zwei
Windecker genannt: Bertholdus und Albertus, Diener Gottes im Dienst des
Bischofs von Straßburg. Damit ist erwiesen, daß die Burg Windeck zu dieser Zeit

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