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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 226
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Das Kapuzinerkloster Baden-Baden, ehemals vor dem Ooser Tor, um 1800. Gestiftet von Markgraf Wilhelm
1631 mit Thermalwasserrechten. Beim Stadtbrand 1689 zerstört; dann wiederhergestellt. Nach Aufhebung
des Klosters, 1807, baute Weinbrenncr die ganze Baugruppe zu einem Badhotel des Verlegers Cotta um:
„Badischer Hof". Die Kirche und andere Bauteile der Klosteranlage blieben teilweise erhalten und sichtbar.
Der Weinbrennersche Speisesaal, der frühere Kreuzgang des Klosters, später in das heutige Treppenhaus
umgestaltet. Zeichnung von Schaffroth. Die Oos damals dort noch nicht überdeckt.

Johannes Widmann am Hofe des württembergischen Herrschers einnahm. Dies
wird noch deutlicher dadurch, daß Johannes Widmann — zusammen mit Reuch-
lin — von Eberhard 1495 als Berater auf den Reichstag zu Worms mitgenommen
wird. Die Tagung, zu der Graf Eberhard mit großem Gefolge gekommen war,
sollte sowohl für den Fürsten wie für seinen Leibarzt von besonderer Bedeutung
werden. Denn in Worms wurde Eberhard V., der im Barte, mit Herzogsmantcl
und Hut bekleidet und kam nun neben den alten Herzogen im Rang gleich nach
den Kurfürsten. Für Johannes Widmann aber brachte Worms bedeutsame ärztlichwissenschaftliche
Anregungen. Es waren ja nicht nur Fürsten und Kanzler, Diplomaten
und Generäle, die auf einem Reichstag jener Zeit zusammenkamen, um
in monatelangen Verhandlungen politische und dynastische Fragen zu ordnen;
viele der Fürsten brachten auch ihre Männer der Wissenschaft mit, bedeutende
Lehrer ihrer Universitäten, und so mag sich auch manches wesentliche Gespräch
im Kreise der zusammengeströmten Gelehrter., der Juristen und der Mediziner
zumal, im Laufe einer Reichstagssession angesponnen haben. Man darf annehmen
, daß Persönlichkeit und Stellung Widmanns auf dem Reichstag staik
beachtet wurden, denn er wird bei dieser Gelegenheit auch in einer Würzburger
Urkunde als „des Herzogs berühmter Leibarzt" erwähnt.

Es lag aber für Worms auch ein ganz besonderes, im wahrsten Sinn aktuelles
ärztliches Problem vor und war sogar offiziell zur Debatte gestellt: das erste Auftreten
der Syphilis in Europa, in Deutschland, zumal in den Städten am Rhein.
Die Seuche hatte sich mit unerhörter Schnelle über ganz Europa ausgebreitet.

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