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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 262
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0276
Unter seinem Spritzenleder

Forcht er sich vorm Donnerwetter;

Heiß fiel es dem Herwegh bei,

Daß der Hinweg besser sei.
„Ach, Madamchen", tat er sagen,
„Aus ist's mit der Republik!
Soll ich Narr mein Leben wagen?
Nein! Für jetzt nur schnell zurück!
Laß für meinen Kopf uns sorgen,
Komm ich heut nicht, komm ich morgen.
Ach, wie kneipt's mich in dem Leib,
Wende um, mein liebes Weib!"

Und Madam hieß ihn verkriechen

sich in ihrem treuen Schoß,

Denn er könnt' kein Pulver riechen,

und es ging erschrecklich los.

Schimmelpfennig ward erstochen,

Manche Sense ward zerbrochen,

Und erschossen mancher Mann,

Die ich nicht all nennen kann.
Hecker ging jetzt in die Fremde
Und empfand den tiefsten Schmerz;
Denn in seinem Blusenhemde
Schlägt ein großes, deutsches Herz;
Mußt er diesmal auch entspringen,
Wird man dennoch von ihm singen:
„Hecker ist ein großer Mann,
Der für Freiheit sterben kann."

Aber so hat's kommen müssen,

Denn Jesaja, der Prophet,

Hat schon darauf hingewiesen,

Weil allda geschrieben steht:

„Disteln tragen eure Äcker —

Jed' Kamel hat seinen Höcker."

Folgt mithin aus dieser Red',

Daß es durcheinander geht.
Also ist's in Baden gangen;
Was nicht fiel und nicht entfloh,
Ward vom Militär gefangen,
Kam nach Bruchsal auf das Stroh —
Ich, ein Spielmann bei den Hessen,
Der kann Baden nicht vergessen,
Der den Feldzug mitgemacht,

Habe dieses Lied erdacht. Karl Gottfried Nadier

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