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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 12
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sterbenden alten Neuensteiner erworben und änderten danach ihren Namen in
„Schultheiß von Neuenstein", noch später einfach „von Neuenstein".

Damit wurde der Oberkircher Schultheiß höchster Beamter des Bistums im
Renchtal, und die Befugnisse des Vogtsgerichtes in Ulm wurden wieder auf den
eigentlichen grundherrlichen Bezirk beschränkt. Das trat in naher Zukunft im Titel
des „Obervogtes", den der Oberkircher Inhaber der Landesgewalt trug, auch
äußerlich zutage.

Die Reihe der Verpfändungen des Tals infolge Geldmangel spielt für die Rechtslage
keine Rolle; es ging nach deutschem Recht durchaus an, die Einnahmen aus
der Landeshoheit, besser gesagt Lehenshoheit, zeitweilig einem anderen zu übertragen
. Daß sich im Laufe der Jahrhunderte aus dieser Ausgangslage kein Territorium
in der Art absolutistisch regierter Staaten wie in Württemberg gebildet
hat, hängt weniger mit der Tatsache zusammen, daß sich neben den bischöflichen
auch die markgräflichen und andere Grundherrschaftsgewalten erhalten haben,
sondern eher mit der Wandlung des seit der Mitte des 13. Jahrhunderts (Schlacht
bei Hausbergen 1262) vom Stadtgebiet der Stadt Straßburg getrennten bischöflichen
Gebiets. Die meist bäuerlich gebundene Bevölkerung des Renchtals pochte immer
und immer wieder auf ihre aus der grundherrlichen Verfassung resultierenden
„alten Rechte" und setzte sie mit Erfolg gegen die gewandelten landesherrschaftlichen
Ansichten durch.

Vielleicht hängt es damit zusammen, daß die neu gegründete Stadt Oberkirch
nicht in dem Maße wuchs wie andere Städte. Noch am Ende des 18. Jahrhunderts
zeigte die Stadt Oberkirch die seit der Gründung nachweisbaren 89 Hofstätten
auf und stagniert mit 800 bis 1000 Einwohnern. Erst ihre Befreiung aus den alten
Verflechtungen seit dem Übergang an Baden 1803 und das Zusammenwachsen mit
dem Tal durch ein einziges und gleiches Recht hat ihr sichtlich zu der Bedeutung
verholfen, die sich ihre Gründer 1321/26 erträumt haben.

Grimmelshausen

und die alte Menschheitsprophetie

von Karlleopold H i t z f e 1 d

Als Jäger von Soest fängt Simplizius einen Mann, der sich im Jammer der Zeit
(Zeit des Dreißigjährigen Krieges) hintersinnt hatte und nun als der große Göttervater
Jupiter in einer Wunschwelt lebt, im 4. und 5. Kapitel des dritten Buches
des Simplizissimus. Dieser Jupiter verkündet nun dem staunenden Simplizius, den
er als Ganymede anspricht, die glücksvolle Zukunft der durch das dreißigjährige
Grauen erschütterten Welt.

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