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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 44
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0056
Straße benötigte, in 3 473 Quadratfuß bestehende Gelände zu freiem Eigentum.
3. Erhält die Stadtgemeinde Euenheim für die Übernahme der in Art. 1 und 2
aufgeführten Verbindlichkeiten aus der Großherzoglichen Straßenbaukasse auf
Anweisung der Inspektion die Summe von 500 Gulden ausbezahlt."

Es heißt dann noch weiter, daß das Zollgebäude bis längstens 30. September
1840 abgebrochen, aller Bauschutt usw. entfernt und der Platz, auf dem das Zollhaus
steht, bis auf einen Fuß unter der Straßenhöhe ausgeebnet sein müsse.

Leider ist aus den Unterlagen (Aktenkonvolut Nr. 288 des städtischen Archivs)
nicht zu ersehen, wo eigentlich das alte Zollhaus stand. Sicherlich in der Nähe des
heutigen. In diesem befindet sich innen ein alter Türsturz, angebracht über der
Türe, die zum Speicher führt, mit dem Ettenheimer Stadtwappen und folgenden
Jahreszahlen (die leider durch eine quer über das Wappen führende Holztreppe
nicht leicht zu entziffern sind, wobei aber die beiden ersten Ziffern deutlich in
Erscheinung treten):

Der Türsturz stammt offensichtlich aus dem alten Zollhaus, worauf die beiden
Jahreszahlen 1612 und 1792 hindeuten. Nach Beendigung des Neubaues hat man
dann die Jahreszahl 1841 beigefügt.

III. Nach langwierigen und zeitraubenden Verhandlungen, bei denen zunächst
Johannes Fritschi, der Zimmermeister, als Bewerber auftrat, wurde der Bau des
neuen Zollhauses im Laufe des Jahres 1841 von dem Baumeister Berger aus
Lahr nach dessen Plänen ausgeführt. Vor den Wohnräumen befand sich eine
Vorhalle mit vier Säulen, und auf einem der Pläne ist auch eine „Brief-
1 a d e" eingezeichnet. Diese Vorhalle ist bei späteren Umbauarbeiten beseitigt und
der damit gewonnene Raum den Wohnräumen zugeschlagen worden. Im übrigen
aber bietet die nach Osten gerichtete Fassade des Zollhauses im großen und ganzen
noch den gleichen Anblick, wie er aus den Skizzen Bergers ersichtlich ist.

Wie lange nun dieser Neubau als Umschlagplatz für die Post diente, muß zunächst
dahingestellt bleiben. Fest steht aber, daß das Zollhaus bis 1894 im Besitze
der Stadt blieb. Am 20. September 1894 wurde es von Bürgermeister Josef
B r o ß m e r , dem Vater unseres leider verstorbenen Fritz Broßmer, versteigert
und von Sigmund Haas, Schuldiener in Ettenheim, ersteigert. In dessen
Besitz blieb es aber nur kurze Zeit. Am 16. Mai 1895 wurde es ehegemeinschaftliches
Eigentum von Robert Ohnemus und dessen Ehefrau Katharina geb.
Winterer, die sich am 23. Januar 1868 verheiratet hatten. Nachdem Frau Ohnemus
am 19. August 1896 verstorben war, vererbte es sich von ihrem Manne weiter in
der Familie Ohnemus. Heutiger Eigentümer ist Josef Ohnemus, Bergarbeiter,
dessen Vater lange Jahre Bahnschaffner an der Kleinbahn Orschweier—Ettenheim-
münster war. Das Grundstück liegt im Gewann „Kleines Grün" und hat die
Lagerbuch-Nummer 2 878. Die Ohnemus stammen aus der Schweighausener
Gegend.

Ganz oben
In der Mitte
Ganz unten

1841,
1612,
1792.

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