Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 115
(PDF, 61 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0127
Dorf Bühl bei Offenburg 1850. So sah das alte Kirchlein aus, hochgelegen, daneben das Pfarrhaus. Das
Kirchlein wurde 1862 abgebrochen.

24 Ohmen und 24 Viertel Weizen. Im Dorf gab es keinen Lehrer, im Gotteshaus
kein Ewiges Licht. Nur ganz wenige Meßgewänder, und diese noch schlecht und
zerrissen, waren bei der Visitation vorhanden. Am Leben des Pfarrers wurde
gerügt, daß er kein häusliches Leben führe, schlecht gekleidet war und Streitigkeiten
mit dem Vogt hatte. Eine Sakristei war nicht vorhanden; man riet, eine
solche zu bauen. Die Mauern um den Friedhof, der um das Kirchlein herum lag,
waren eingestürzt.

1699 hieß der Pfarrer Johann Michael Geiger, der aus Offenburg stammte. Das
Einkommen hatte sich jetzt reichlich gebessert, es bestand aus relativ zahlreichen
Pfründegütern: aus 46 Jauchert Feld und 10,5 Jauchert Wiesen. Zudem bezog er
jährlich vom Collator in Straßburg einen Saum Wein und 24 Gulden. Außer den
Pfründegütern waren noch Pfarrgüter vorhanden: 2 Jauchert Feld und 3,5 Jauchert
Wiesen. Naturalzehnt an Heu und Hanf und an bestimmten Gütern in
Bühl und Weier und im Bohlsbacher Bann zählte gleichfalls zu seinem Einkommen.
Der jeweilige Seelsorger konnte die Pfründegüter selbst bearbeiten oder sie verpachten
. Im letzteren Falle betrugen die Pachteinnahmen 28 Viertel Weizen.

In der Kirche war kein Kelch und kein Meßbuch vorhanden, ebenso kein
Ziborium. „Ein ungeheurer Tauf stein" war da, den man aber besser an eine andere
Stelle rücken sollte. Drei Altäre wies die Kirche auf, von denen zwei unzer-
brochen waren. Immer noch nicht brannte das Ewige Licht in der Kirche.

Aus all dem wird ersichtlich, in welch verarmtem Zustand sich die Kirche
befand. Ob es im 18. Jahrhundert besser wurde? Archivalien sind darüber nicht
vorhanden.

Als Pfarrer Sälinger plante, eine Seitenwand herauszureißen, um der schlimmsten
Platznot abzuhelfen, hinterließ er uns am 26. September 1844 einen Bericht
über die Beschaffenheit, das bauliche Aussehen des alten Kirchleins. Demnach lag
unter dem Turm direkt der Chor. Eine Sakristei gab es nicht, so daß der Geist-

115


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0127