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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 127
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scharfer Überwachung Lists den Dingen ihren Lauf lassen, bis daß die Berufungsinstanz
ihr Urteil fällte, da zumindest eine erneute Flucht nach Frankreich ausschied
, wenngleich List offenbar trotz seiner Ausweisung nochmals Straßburg besucht
hat.

Es gibt auch Autoren, die Kehl als Aufenthaltsort bezeichnen7). So etwa
Friedrich Lenz:

„List floh aus Württemberg nach Straßburg — aber nur, um am 17. September
1822 aus Frankreich ausgewiesen zu werden. Nach Kehl in Baden übergesiedelt,
mußte er 1823 alsbald nach Basel gehen, wo er vorübergehend in Haft
geriet..."

Wir finden den Hinweis auf Kehl noch mehrmals in diesem Buch. Es lag nahe,
eine Klärung über die Herausgeber der Listschen Werke herbeizuführen. Prof.
E. Salin, Schriftführer der List-Gesellschaft in Basel, schrieb dazu am 3. Januar 1963:
„Wenn wir im Band VIII und IX den wirklichen Aufenthaltsort von List

als ,Kork' identifiziert haben, so möchte ich entnehmen, daß aus den Adressen

der von uns abgedruckten (und vielleicht auch von nicht abgedruckten) Briefen

dieses Domizil ersichtlich ist."

In seinem Schreiben vom 15. Februar 1963 unterstreicht er seine Auffassung
nochmals:

„Das Itinerar ist seinerzeit bei mir im Hause angefertigt worden. Ich bin
nahezu sicher, daß meine Mitarbeiter eine Unterlage gehabt haben, aus der
Kork als der eigentliche Aufenthaltsort hervorgegangen ist. Wie sollte sonst auch
irgend jemand darauf gekommen sein, anstelle des bekannten Ortes Kehl den
viel unbekannteren Namen Kork zu setzen."

Prof. Dr. H. W. Zimmermann, Direktor des List-Instituts in Basel und Verfasser
des Itinerars, hat verständlicherweise die Unterlagen nicht mehr zur Hand,
doch gibt sein Hinweis vom 18. Februar 1963 immerhin der Forschung eine
beachtenswerte Grundlage:

„Da ich jedoch meine Arbeitsweise kenne, bin ich überzeugt davon, daß die

Angabe des Aufenthaltes von List mit ,Kork' bestimmt von den bis dahin

gedruckten Briefen und wahrscheinlich auch aus nicht abgedruckten Schriftstücken

übernommen sein muß."

Leider ist auch die große List-Ausgabe nicht sehr konsequent, denn im Bd. VIII,
S. 860, findet sich die Anmerkung:

„Zu S. 37, Abs. 2: List hatte sich nach seiner Ausweisung aus Straßburg den

Winter 1822/23 über in Kehl aufgehalten (vgl. Br. 158—161)."

Unabhängig von den uns nicht bekannten Quellen ist die Verknüpfung des
Listschen Lebensweges mit Kork keine zufällige und kann daher mehr als nur
lokalgeschichtliches Interesse beanspruchen.

7) Keine klärenden Hinweise fanden wir bei: L. Häusser, Friedrich Lists gesammelte Schrift, 1850;
M. Schick, F. List, 1863; F. Scheyrer, F. List, 1907; F. List, Das nationale System der Polit. Ökonomie,
1925 (Cotta).

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