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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 186
(PDF, 61 MB)
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sehen gewesen sei. Von anderer Seite erfuhr ich, daß der Kronenwirt sogar im
alten Stollen sein Bier gelagert habe. Nußbachs Kronenwirt Josef Bleibel, einst
auch ein Aktionär der Grube „Jakob", benützte übrigens die leeren Seiten des
zweiten „Gewährsbuches", um Verträge mit seinen verschiedenen Dienstboten
niederzuschreiben.

Am 14. Juli 1842 wird nach diesem Duplikat-„Gewährsbuch" der Grube Jakob
der Entschluß gefaßt, auch die zweite Pflummernsche Grube wieder in Betrieb zu
nehmen. Da heißt es nämlich: „Wir unterzeichneten Bergleute sind beunruhigt
(interessiert, d. V.) wegen der bedeutenden Spuren, welche wir in der rubrizierten
Grube (gemeint ist „Jakob") bemerkten. Wir wollen nicht nur tüchtig weiter-
schafTen, sondern auch neue Mitglieder für die neue Grube suchen, die im sogenannten
Hirschwald (Hirzwald, d. V.) auf dem Hofgut der Fürstlich Fürsten-
bergischen Standesherrschaft, Haidenstein genannt, liegt, welche seit 98 Jahren
(also 1744) wegen Krieg zerstört wurde und die so schöne und herrliche Hoffnungen
darbietet. Sie wird selbst von Rath und Bergmeister Schwab von Wolfach
für gut befunden, wie es in seinem eigenhändigen Schreiben näher zu ersehen
ist . . ." Es wird nun im weiteren Text der Vorschlag gemacht, die Grube „Jakob"
mit der „Hirschwaldgrube" zu vereinigen. Unterzeichnet ist der Text mit dem
alten Bergmannsgruß „Glück auf!" und dem Namen Anton Flach (Bergmann).

Nun, diese zweite Grube hieß unter Obervogt von Pflummern „Schlangen am
Baum auf dem Falkenberg". Nach Angaben eines Oberforstwartes und einer
Forstkarte heißt noch heute ein Waldstück am sogenannten „Heidenstein" Falkenwald
. Der schon erwähnte Wolfacher Bergmeister Schwab ist der erste, der einen
Anteil für die neue Grube erwirbt. Nach seinem Gutachten kann man in Nußbachs
Gruben, er erwähnt sogar drei (!), Silber, Blei, Kobalt, Jaspis und Achat finden.
Nach seiner Darstellung wurde unter Obervogt von Pflummern unter Aufopferung
einiger hundert Gulden zwei Gruben aufgetan und einige Jaspis- und Achatsteine
emporgebracht. Sie waren jedoch schwer abzusetzen und zu bearbeiten. Pflummern,
der nach Schwab noch „vermehrte andere Geschäfte" hatte, gab dann die Gruben
auf. Der Wolfacher Berghauptmann aber hegt die Hoffnung, daß die „Achatgruben
der Vogtey Nußbach zwar keinen der Art der Achate wie in des Kaisers
Kunstkammern verwahre, daß aber in ihrer Umgebung Metalle liegen müßten . . .".

Er hat nicht ganz unrecht, denn die Geologische Karte von Sauer, 1898 abgeschlossen
, bestätigt ihm Fachwissen. Besonders die letztgenannte Grube, der zweite
Versuch von 1842 an ihr schien nur ein Versuch zu bleiben, liegt in der sogenannten
Kesselbergverwerfung, die vom Kesselberg über Hirzwald, Heidenstein,
Limet, Retsche, Bahnhof Triberg sich bis etwa zum Bahnhof Niederwasser erstreckt
. Wo die Schürfungsstellen für diese zweite Grube lagen, ist bisher nicht
ergründet worden. Ob sie überhaupt bestanden? Interessierte zieht es immer
wieder zu der Landschaft des Heidensteines, einem Porphyrturm, den übrigens
alte Leute gelegentlich noch den irdenen oder härtenen Stein nennen. Zu seinen
Füßen erbaute die Sektion Baar des Deutschen Alpenvereins eine Blockhütte. Der
Heidenstein wird gern zu Kletter- und Anseilübungen verwendet. Wer ihn besucht,

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