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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 67
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0070
Gemeinschaft der Reichsstädte in Baden-Württemberg

von Otto Ernst Sutter

Das Zusammengehörigkeitsgefühl unter ehemaligen Reichsstädten ist seit langem,
zum mindesten im Geschichtsbewußtsein in den nord- und mitteldeutschen Städten,
erheblich traditionsgepflegter als im Süden. Wenn schon viele, heute badische oder
württembergische frühere Reichsstädte, jede für sich, ihr überkommenes Brauchtum
zu erhalten versuchen, so hat es doch bis vor kurzem an einem Zusammenschluß
der verschiedenen Gemeinden gefehlt, von dem man reichsstädtische Geschichtsforschung
, Denkmalpflege und etwa auch bürgerschaftliche Bildung, gewissermaßen
als überkommenes kulturelles Erbgut, hätte erwarten können. Freilich
kam es in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts zu Ansätzen, für die oberdeutschen
Städte das zu schaffen, was den niederdeutschen seit langem geläufig
ist und die reichsstädtische Gemeinsamkeit vor allem im ideologischen Sinne fördert
. Das Jahr 1933, unheilvoll in jeglichem Betracht, erstickte auch diese Pläne
und ließ sie in Vergessenheit geraten. Erfreulicherweise kam man aber, als 1945
das fürchterliche Jahrzehnt der Bedrückung beendet war, auf den Gedanken
zurück, die baden-württembergischen Reichsstädte einander irgendwie nahezubringen
. Man wurde sich darüber klar, wie es der Bürgermeister Willi Oberdorfer
der Stadt Weil-der-Stadt ausgesprochen hat, „daß in der Geschichte der reichsfreien
Städte ein Reichtum an Leitbildern für die politische und geistige Bedrängnis
der Gegenwart zu heben sei". Im Juni 1957 lud Dr. h. c. Otto Bärn-
reuther von Nürnberg süddeutsche Historiker zu einer Tagung ein, auf der man
die Notwendigkeiten erörterte, die eine Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der
oberdeutschen Reichsstädte-Geschichte erforderten. Leider ist Dr. Bärnreuther indessen
schon im Herbst des gleichen Jahres 1957 heimgegangen. Aber immerhin,
der erste Ruf war einmal laut geworden. Es gereicht dem Bürgermeister Erhard
Schrempp in Gengenbach und den Gengenbachern insgesamt zur Ehre, daß sie mit
ihrer 600-Jahr-Feier (Stadterhebung) im Jahre 1960 auch eine Zusammenkunft
der leitenden Geister der früheren Reichsstädte im heutigen Baden-Württemberg
verbanden. Am 5. September 1960 kam es in Gengenbach zur Gründung der
„Arbeitsgemeinschaft für Reichsstädtische Geschichtsforschung, Denkmalpflege und
Bürgerschaftliche Bildung", die den Bürgermeister Willi Oberdorfer von der Stadt
Weil-der-Stadt zu ihrem Vorsitzenden wählte. Unverweilt begann man damit,
der ins Leben gerufenen Vereinigung entwicklungsfähige Fügung zu sichern und
sich über die Möglichkeiten regsamer Tätigkeit klarzuwerden. Forschungsvorhaben
und ähnliche Anliegen wurden erörtert und die Verwirklichung gefaßter Be-



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