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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 84
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von Sneit und ihre Tochter Nese von Sneit werden genannt. Diese hat vier Schillinge
und einen Kappen „von Hern Abrechtes gut, das ir von ir muter wart ze
erbe", zu bezahlen. In einer Schütterer Urkunde von 1373 wird „Lawlin von
Sneit" noch erwähnt. Er besitzt Matten im Gewann Wüstmatten (Dinglingen).

Im „Geroldsecker Land" Band 7 bringt ein Aufsatz über „Abgegangene Siedlungen
im Landkreis" Lahr weitere Nennungen dieser Familie aus dem Jahr 1367:
„6 Pfg. von 1 Juch an dem wibelz weg nebent Lawelin von Sneit." Ferner 1395:
„2 Juch die von Schneite" und „. . . die von Schneit." Der Verfasser meint, daß
eine Siedlung „Schneit" im Gewann „Schneidfeld" bestanden haben müsse, und belegt
dies mit obigen Personen- bzw. Familiennamen. Später sei die Siedlung wieder
abgegangen. Dem widerspricht aber schon die eine Tatsache, daß kein einziger
Eintrag von Ausbürgern aus einem „Sneit" vorkommt, während sogar von der
kleinen Siedlung „Lutkilch" bei Oberschopfheim ein Hermann „der Hütschlerin"
Sohn Lahrer Ausbürger wird. Wir kennen also aus dem alten Lahrer Bürgerbuch
außer dem Totschläger Dietrich Lötsche nur die genannten drei Angehörigen der
Familie von Sneit: Lawelin, der 1373 noch lebt; seine Frau Dine — noch 1395
genannt — und deren Tochter Nese, von der man nach 1367 nichts mehr erfährt.
Der Stadthof der Familie lag nördlich der Mühlenschutter, westlich der Marktgasse
, die freilich damals noch nicht so genannt wurde.

Bei meinen Forschungen sind mir für die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts
noch weitere 9 Familien der Herren von Sneit begegnet, die im mittelbadischen
Raum leben. Aber es gelang mir nicht, sie der Lahrer Familie genealogisch zuzuordnen
.

In den Verbürgerungen (35/10) und (43/7) wird Junker Brun von Diers-
p e r g genannt. Im Weilertal beim Hohengeroldseck hatten die gleichnamigen
Edelknechte „Haus und Burggesäß". Das Haus, in dem Brun wohnte, lag unmittelbar
nördlich der Kapelle.

Die oben genannte Frau Gisela von Tutenstein erinnert an den Adelssitz
Dautenstein, der sehr lange neben der Geroldsecker Herrschaft ein Sonderleben
im Schuttertal führte. In 22/4 lesen wir, daß „Her Reimbolt von Windecke ,Kilch-
herre zu Schopfheim'", Bürger auf das Haus Walters von Tutenstein sei, das „siner
mutter was". Dann könnte Walter also sein Stiefbruder sein. Eine Urkunde im
Lahrer Stadtarchiv vom 9. November 1344 berichtet von einem Edelknecht Joh.
von Bosenstein, der gegen eine Schuld von 12 Pfund Straßb. Pf. die Gefälle von
8^Viertel auf dem Hurster Hof als Sicherheit gibt. Vetter Heinrich von Tutenstein
ist Bürge. Dieser Heinrich hat den Ritter Heinrich von Tutenstein zum Vater,
der 1302 genannt wird. Die Burg Bosenstein bei Ottenhofen war vor 1300 in den
Besitz Albrechts von Tutenstein gelangt, der eine Bosenstein zur Frau hatte. Dieser
Zweig nannte sich nunmehr von Bosenstein. Aus obigen Angaben wird ersichtlich,
daß ein Glied der Bosensteiner sich wieder mit den im Schuttertal verbliebenen
Tutensteinern durch Heirat verband. Zwei Geschlechterfolgen lassen sich angeben:
Ritter Albrecht (1307. 09. 13.) und sein Sohn Johannes (1307) — Ritter Heinrich
(1302); sein Sohn Heinrich (1344) und Enkel Walter (1356 ff.).

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