Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 190
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0193
Der verdiente Heimatforscher Konrad Kaltenbach konnte in
mühevoller Forscherarbeit nachweisen, daß um 1090 der König für irgendwelche
Verdienste das Urwaldstück rings um das Gutachtal an den
freien Herrn Adalbert aus dem bedeutenden schwäbischen
Adelsgeschlecht derer von Ellerbach an der Donau (heute
Erbach zwischen Ulm und Ehingen) verliehen hat. Dieses Reichsgut bekam
er mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag, das Land zu
erschließen und Leute anzusiedeln, denn es lag unbewohnt abseits
vom bis damals üblichen Handelsweg, der durch das hintere Kinzigtal bis
Schiltach zog. Indessen gab es damals siedlungsmäßig günstigere Täler im Schwarzwald
, so daß damit noch nicht der tiefere Grund für die Wahl gerade dieser
Gegend aufgezeigt ist. Veranlassung war vielmehr der Hauptauftrag des
Belehnten. Er sollte nämlich einen neuen Handelsweg durch
das Gutach- und Schwanenbachtal anlegen als kürzeste Verbindung
zwischen Villingen und dem Kinzigtal.

Der neue Herr mußte zuerst an eine standesübliche Bleibe denken.
Er kam aus der Richtung Villingen—Peterzell—Langenschiltach, brachte eine
Rodungsgenossenschaft mit, welche die Hochtalsiedlung Gremmels-
b a c h anlegte, und ließ sich dort als deren Grundherr und zugleich als
Grundherr des ganzen Gutachtals mit seinem Einzugsgebiet nieder. In diesem
Höhengelände bestimmte er einen Platz für seine
erste Burg.

Von der Höhe 871 zogen sich abwärts gegen das enge und steil abfallende
Gutachtal mehrere geräumige und über den Berghang ordentlich herausragende
Felsen, wo er seine Behausung aufschlagen wollte. Welcher von diesen
Felsen wurde nun der eigentliche Schloßfelsen? Der
oberste heißt Rappenfelsen (863 m). Aber weder dieser noch der tiefer liegende
zweite Felsen zeigen bauliche Spuren. Erst der dritte, nicht so hochragende
(762 m) wurde Träger der Burg. Mit Hilfe des Meißels konnte auf
ihm ein einigermaßen ebener Platz geschaffen werden.

Für solche Bergform erscheint immer wieder die Bezeichnung Horn. Zugleich
dürfen wir nicht vergessen, daß schon der Helmzierat des Ellerbacher Wappens
zwei Auerhörner waren, worauf die Triberger Heimatforscherin E. Reiß-Vasek
aufmerksam machte. Aus beiden Gründen zusammen leitete der neue Gutachtäler
Grundherr das Wappen seines Herrschaftsgebietes ab. Er gestaltete
einen dreiteiligen grünen Berg, dessen mittlerer Teil erhöht
war. Auf diesem standen die Mundlöcher zweier aufgerichteter
, schwarzer Hörner auf goldenem Feld, die
Mund- und Schallöcher nach der Mitte einander zugekehrt
. Es war also ein redendes Wappen, wonach sich die neuen Besitzer
„H erren von Hornberg" nannten. Adalbert hat dadurch schön den Zusammenhang
mit den Ellerbachern angedeutet, zugleich aber auch die N e u -
gründung einer Herrschaft. Die Burg war dann die Hornbergburg
oder verkürzt die Hornberg oder Hornburg.

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0193