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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 194
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enen Steinen etwa an den Mauerkanten oder den Fenstern. Daher ist dieser Turm
nach dem ältesten, aber vor dem jüngeren der zwei Hornberger Stadt-Schlösser
entstanden. Ein 2 m hohes Mauerstück davon ist noch erhalten. Außer bloßer
Erwähnung liegen über sein Schicksal keine Nachrichten vor.

Den zweiten Geleitsturm setzten die Grundherren am Nord-
ende des Herrschaftsgebietes auf den niederen Bergausläufer (den
Turmerberg), der sich vom Bühlerstein bis ins Kinzigtal bei Hausach neben der
heutigen B 33 vorschiebt. Dort mündete die neue Handelsstraße in die alte
Kinzigtalstraße ein.

Von diesem sogenannten Gutach-Turm sind keine Reste mehr
übrig. Indessen knüpfen sich an ihn wichtige Begebenheiten. Als größte
Handelsstadt in der Nähe war Straßburg eine besonders aufmerksame Beobachterin
der Verhältnisse auf dieser wichtigen Wegstrecke. Um das Jahr 1368 haben
die Hornberger vermutlidi ihre Geleitsgebühren erhöht, was aber die Straßburger
nicht dulden wollten. Mit vielem Kriegsvolk erschienen sie im Kinzigtal, gingen
bis vor den Gutach-Turm, belagerten, eroberten und zerstörten ihn
1368. Da war die Hornberger Herrschaft in ohnmächtigen Nöten. Aber die verwandten
Fürstenberger Grafen vermittelten. Dadurch kam es 1369 zum Frieden,
auf Grund dessen die Straßburger den Turm wiederherstellen mußten. Seither
heißt er der „Neue Turm". Doch wurde am 19. August 1370 der Stadt
Straßburg das öffnungsrecht eingeräumt. Ebenso erhielten die Fürstenberger
einen Monat später für ihre Vermittlung den Turm von Heinrich von Hornberg
als ein für sie offenes Haus. Es kam jedoch 1383 zu neuen Beschwerden des angesehenen
Straßburger Junkers Heinrich von Lahr über die Hornberger, worauf die
erzürnten Straßburger den Neuen Turm endgültig zerbrachen und
überdies das Hornberger Hoheitsgebiet unerbittlich verheerten. Vgl. Knausen-
berger, oben Seite 76 f.

Urkundlich taucht für uns der Name der neuen Hornberger im
Jahre 1093 aus dem Dunkel der vorherigen Geschichtslosigkeit auf. Adalbert,
der Begründer des Geschlechts, stand in enger Verbindung mit dem Kloster
St. Georgen, nicht weit von der neuen Herrschaft entfernt. Dorthin bestimmte
er die vorläufige Grablege seines Geschlechts und wurde selbst dort
beigesetzt, nachdem er 1127 bei Mainz umgekommen war.

Adalberts Söhne waren Burkard, Bruno und Konrad. Weibliche
Mitglieder des Geschlechts sind uns vor 1200 nicht bekannt. Unter dem Ältesten
als Vorträger haben die drei Brüder die Herrschaft gemeinsam verwaltet
und genossen. Aus dem noch vorhandenen Quellenmaterial ist
nur wenig über die Hornberger Herren zu erfahren außer den Namen. Schon
der nächsten Generation gehört ein Werner an, der 1152 als urkundlicher Zeuge
auftritt. Wieder eine Generation später, um 1180, heiratet ein Burkard die Tochter
Wilpurg des Freiherrn Albrecht von Zimmern von Schloß Herrenzimmern bei
Rottweil. Überhaupt kamen die Hornberger durch Heiraten mit dem ganzen
freiherrlichen Adel der Umgebung in Verbindung.

Es ist bedeutsam, daß nach 1150 die Herren von Hornberg nicht mehr

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