Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
45. Jahresband.1965
Seite: 275
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0278
eine sehr hohe Summe, die Jeanette de Lom dem Bankhaus Meyer übergab. Bald
kam auch Fürst Sapieha selbst. Er rief Bauleute herbei und ließ auf Amalienberg
ein richtiges Schlößchen erbauen, „seine verschwenderische Hand hatte Hunderttausende
nicht geschont, um sich für seinen Lebensabend einen Ruhesitz zu gründen
und dort, nach unstet verlebter Jugend, der Natur und der Frau, der er seine
Neigung geschenkt, zu leben".

Das Richtfest wurde mit großem Prunk gefeiert. Noch heute erinnert ein Lied
im Murgtal an jenen Tag. Mit kostbaren Möbeln im Empire-Stil, weiß-gold, direkt
aus Paris, wurde das Schlößchen ausgestattet. (Erst die Bomben des 2. Weltkrieges
zerstörten 1945 Schloß und Inventar.) Die Zeit höchsten Glanzes war für Jeanette
de Lom gekommen, in der zu dieser Zeit alle die Fürstin Sapieha sahen.

Das bewegte Leben Sapiehas

Nur kurz konnte sich der Fürst seines neuen Hauses freuen. Im Herbst 1828
mußte er auf seine polnischen Besitzungen zurückkehren, um dringende Angelegenheiten
zu regeln. Seine junge „Gattin", wie er sie stets zu nennen pflegte, unterstellte
er dem Schutz des Seniorchefs des Bankhauses Meyer, des Vaters des Tagebuchschreibers
. Auch eröffnete er ihr dort einen Kredit von 25 000 Gulden. Dann stieg
er in die Kutsche und machte sich auf die lange Reise. Es sollte seine letzte sein . . .

Fürst Franz Sapieha hatte ein nicht alltägliches Leben geführt. Jüngerer Sproß
des uralten polnischen Dynasten-Geschlechts, war er durch den Tod seines älteren
Bruders unerwartet in den Besitz des unermeßlichen Familienvermögens gekommen
. Er fühlte sich stets Rußland sehr verbunden und lebte am Hof der

18*

275


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0278