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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 67
(PDF, 59 MB)
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Jakob Vogler,

Abt des Klosters Schuttern 1688 — 1708

Sein Tagebuch von 1689*)

von Gerhard S i 1 b e r e r

Mai

1. Ich nahm die Medizin und enthielt mich den ganzen Tag (der Speise).
Schickte P. Franciscus mit Frater Coelestinus nach Offenburg zu einer Seelenmesse
für die Mutter des P. Franciscus.

2. Ich ließ mir Blut nehmen, dessentwegen sich auch die Patres entschlossen, der
schlechten Zeiten wegen einem Aderlaß vor dem Genuß von Medizin den Vorzug
zu geben; der Herr Apotheker war anwesend. Während des Mittagessens kam
Herr Syndicus von Offenburg, gegen Abend Herr „Ambtschreiber" aus Malberg.
Beide übernachteten.

3. Die Friesenheimer führten Stämme aus dem Wald heran; sie verbrauchten
mehr Wein, als sie verdienten.

5. Die Leute von Kürzell und Schutterzell arbeiteten beim Ausheben der Erde
für den Kanal.

6. Das gleiche leisteten die Heiligenzeller noch sorgfältiger als die gestrigen,

7. ebenso die ziemlich fleißigen Oberschopfheimer. Unsere Arbeiter, „die tag-
löhner", arbeiteten an jedem dieser Tage. Nachts bewachten sie abwechslungsweise
das Wasser und die neue Wassermühle.

8. „Der Fischer Jacli", der die Schafe nach „Ewadingen" geführt hatte, kehrte
mit einem Brief von dem dortigen Herrn Obervogt und von dem in Villingen
zurück. Der letztere schreibt wegen 40 Gulden, die dem Kloster ein Gasthaus in
Villingen, „die Möhnin genannt", schuldet. Er hofft sie unter einer bestimmten
Bedingung zu erlangen. An diesem Tag erfuhr ich auch viel über die Einziehung
kirchlicher Güter, die nach Straßburg transportiert worden waren. Sandte am
Nachmittag den Oberschaffner dorthin um herauszubringen, was an der Sache
wahr sei. Über unsere Güter war nichts bekannt; er fand alles heil und ganz vor.

9. Der Oberschaffner kehrte von Straßburg zurück und berichtete, Herr Am-
meister Würtz wolle für das Kloster als erste Jahresrate der Kontribution 500
Kaisertaler bezahlen, da ich eine Menge Getreide und Wein habe, wodurch diese
sozusagen gedeckt seien. — Der Abt von Gengenbach schreibt, er wolle einen

*) Den ersten Teil siehe Die Ortenau 1965.

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