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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 98
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0100
Das Gymnasium erhält die Paramente, die Bibliothek, die Fässer und das
Kellergeschirr.

Die Lehrfrauen übernehmen den unentgeltlichen Unterricht an der städtischen
Mädchen-Volksschule. Für die Schulrequisiten sorgt die Stadt; diese liefert zur
Feuerung jährlich 12 Klafter Holz.

Die Stadt besoldet den Musiklehrer, der sowohl am Institut als auch am
Gymnasium unterrichtet.

Die Stadt bestreitet sämtliche Umzugskosten. Ferner zahlt sie der Gemeinde
Ottersweier 6000 Gulden als Beitrag zu einer neu zu erstellenden Schule und
verzinst das Kapital mit 5 Prozent. Dafür wird ihr das Ottersweierer Institutsgebäude
mit Garten überlassen.

Der bischöfliche Kommissar Vitus Burg erklärte sich mit diesem Vertrag einverstanden
. Großherzog Ludwig genehmigte die Übersiedlung des Instituts. Die
Urkunde, die jedoch erst am 31. Juli 1823 ausgestellt wurde, lautet:

Ludwig, von Gottes Gnaden
Großherzog zu Baden, Herzog zu Zähringen, Landgraf zu Nellenburg, Graf zu
Salem, Petershausen und Hanau,

Wir Urkunden hiermit, daß Wir das dem Gymnasialfonds in Offenburg bisher
zugehörige ehemalige Minoritenkloster allda, nachdem dasselbe dafür durch die
Überweisung des dortigen Kapuzinerklosters entschädigt worden ist, dem von
Ottersweier nach Offenburg versetzten weiblichen Lehr- und Erziehungsinstitute
gegen das an die Stadt überlassene Gebäude im ersten Orte als Eigenthum überwiesen
haben in der Art, daß es dasselbe mit Ausnahme der Kirche, welche die
Stadt Offenburg zu unterhalten hat, aus eigenem Fonds behörig zu unterhalten
habe.

Gegeben im Großherzoglichen Staatsministerio Karlsruhe, den 31. Juli 1823.

Die Stadt war glücklich über das erreichte Ziel. Oberbürgermeister Lihl versicherte
: „Wir werden nichts ermangeln lassen, was zur Vervollkommnung dieses
Instituts beitragen und den Aufenthalt der Lehrfrauen dahier angenehm machen
mag." Die Stadtverwaltung überließ dem Institut das sogenannte Komödienhaus
(Goldgasse 1). Dieses Gebäude, in dem im 18. Jahrhundert die Theateraufführungen
der Minoriten stattgefunden hatten, diente damals als Stadttheater. Die
Stadt trug die Kosten des Umbaus. Die Logeninhaber wurden entschädigt. Nachdem
auch die Domänenverwaltung die Speicher- und Kellerräume des Klosterbaus
geräumt hatte, erklärten die Stadtväter in der Sitzung vom 13. Januar 1823,
der Umzug des Instituts habe in den ersten Frühlingstagen zu geschehen.

Die Auflösung des Kapuzinerklosters und die Veräußerung des Institutsgebäudes
in Ottersweier

Im Offenburger Kapuzinerkloster fristeten noch zwei Patres, zwei Brüder und
drei Knechte ihr Dasein. Die Auflösung des Konvents und die Versorgung der
Mönche stieß auf Schwierigkeiten. Die Stadt erklärte sich bereit, die Patres und

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