http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0159
Der Marktplatzbrunnen, Blick gegen das ehemalige untere Tor. Links das Gasthaus zur „Sonne", rechts Bürgerhäuser
, erbaut nach dem Stadtbrand 1791. Aufn.: H. Fautz
abwaschen". Den Hausfrauen und Mägden wurde daraufhin bei Strafe verboten
„derley unsaubere Gefäße" in den öffentlichen Brunnen auszuwaschen.
Auch der Pfarrer klagte, daß der Pfarrhofbrunnen und das Brücklein daneben,
über welches er jeden Tag zur Kirche gehen müsse, völlig zerstört sei und bat,
man möge den Brunnen doch wieder herrichten.
Viele Streitigkeiten gab es wegen der Beseitigung der Abwässer, wegen verstopften
Dohlen, deren überlaufendes Wasser im Winter auf den Straßen ganze
Eispflaster bildete. Auch wegen den Wässerungsrechten ihrer Wiesen lagen sich
die Bürger fast ständig in den Haaren.
Fischereirechte
Das obere Kinzigtal besitzt, bedingt durch seinen geologischen Aufbau, viele
ergiebige Quellen. Über dem Grundgebirge (Granit, Gneis) lagert als zweites
Stockwerk eine dicke Buntsandsteinschicht, ein ausgezeichnetes Wasserreservoir.
Aus vielen Tobein und Tälern eilen die Wasser der Kinzig zu. Einst waren dies
alles gute Fischwasser, besonders für Äsche und Forelle, aber auch für viele
Rauhfischarten (Weißfischarten).
Die Fischereirechte waren zwischen den Herrschaften Fürstenberg und Württemberg
wohl geregelt. Die Kinzig bildete von der Einmündung des Kaibaches
bis hinab zur Böhmen die Landesgrenze. Die Stadt Wolfach hatte in der Kinzig
das „Alimend Wasser" bis herauf in den „großen Lauchenstein" (ein Felsblock
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