Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0009
ermessen, wie grausam ganz Renchen diesen schweren Verlust empfindet. Ohne
eigentlich krank gewesen zu sein, hat von allen unerwartet am 28. Dezember
nachmittags das Herz des teuren Entschlafenen aufgehört zu schlagen.
Nun wird sich seine Sehnsucht stillen, die das Erdenleben nicht zu erfüllen
vermag. Wir werden dem Heimgegangenen, der so viel für unseren Verein
getan hat, ein ehrendes Andenken bewahren. Prof. K. P. Matthes

Schriftsteller Dr. Paul Schaaf t

Wenige Wochen, ehe er das 70. Lebensjahr hätte vollenden können, ist er
nach einer schweren Operation am 11. März 1967 in Gengenbach verschieden.
Viele seiner dichterisch erfüllten Hörfolgen und Hörspiele, die Köln, Baden-
Baden, Freiburg und andere Funkhäuser ausstrahlten, begegneten inniger
Aufnahme. Dr. Paul Schaaf gehörte zu den Pionieren des Sprechfunks. Die
Folgen „Auf ein Wort, Herr Nachbar", „Tagebuchblätter" und ähnliche Beiträge
von ihm wurden sehr geschätzt. Und doch gehörte er äußerlich zu den
Stillsten im Lande, zu den tiefgründigen Betrachtern von Natur und Mensch.

Seine Eltern siedelten nach Gengenbach über, als der Sohn noch in Bonn
studierte. In ihrem von herrlichen Bäumen umstandenen Haus wohnte der
Dichter bis zu seinem Ende. Nach der Promotion zum Dr. phil. war der
Germanist zunächst im Verlagswesen tätig, besonders im Verlag Middel-
hauve, für den er bis zu seinem Tode Lektor war. Manchem jungen Schriftsteller
verhalf er zum ersten Druck seiner Gedichte usw. Auch eigene Bücher
sind von ihm erschienen, so eine lebendig geschriebene Biographie über
Justus von Liebig, eine Sammlung von kurzen, humorvollen Geschichten
„Wer zieht das Wägelchen?", ein Gedichtband „Nebenbei gesagt", ein Essai
über das Wesen des Humors und manches mehr.

Paul Schaaf ist ein echter Gengenbacher geworden. Ihm wurde die Herausgabe
des Werkes über Vergangenheit und Gegenwart der ehemaligen Freien
Reichsstadt „Gengenbach" anvertraut. Und das von ihm gedichtete Lied:
„Im e Städtle steht e Brunne . . .", das sein Sohn Bertold vertont hat, wie
oft ist es schon begeistert gesungen worden!

In Gengenbach wurde der Germanist, Hörfunkdichter und Kenner der
neuesten Literatur auch ein eifriger Mineraloge und Geologe und erforschte
die Berge der Heimat.

Nun gilt es also Abschied zu nehmen. Wir werden an ihn denken, ihn in der
Ferne grüßen, in Verehrung ihm Dankbarkeit bezeigen, wenn immer dazu
Anlaß vorhanden ist. Otto Ernst Sutter


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0009