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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0034
27. Man berichtet, Monsieur Chamylli und Marschall de Duras seien in Offenburg
und forderten die Bauern allüberall zum Niederreißen der dortigen Mauern
auf. Tatsächlich aber erscheine fast niemand, da man sie zum Dreschen der Frucht
nehme. — Schrieb Herrn Olysi wegen der Sachen, die nach „Wolffach" überführt
worden sind. —

28. Der Wirt dieses Ortes ging nach Oppenau, wo man ihm einen französischen
Soldaten, der von den Bauern aufgegriffen worden war, anvertraute, damit er
ihn zu Herrn General Sereni überführe, zugleich auch für den Herrn „Lieutenant"
bitte, daß er mit seinen Soldaten weiterhin bei den „Huobacker" Schanzen in
Oppenau bleiben und die Durchfahrt sichern dürfe. Erhielt einen Brief von
P. Subprior, der meldete, das Kloster sei mit einem Schutzbrief der Hilfstruppen
des Marschalls de Duras versehen. Es gefiel mir und gefiel mir aus einer bestimmten
Rücksicht wiederum nicht. Wir werden das Ende zuletzt noch sehen. — Der
Stadtschreiber von Gengenbach kam mit seiner Frau an. —

29. Der erwähnte Herr Stadtschreiber, seine Frau und der Schaffner von Allerheiligen
namens Zipp aßen mit mir zu Mittag, letzterer auch zu Abend. Es war
eine große Überschwemmung, die fast alle Brücken in diesem Tal mit sich riß.

30. Ein Offenburger Metzger beteuert, 300 Franzosen seien in Oberkirch eingedrungen
und würden sich noch jetzt dort halten. Die Bauern hätten sich entschlossen
, sie mit dem Herrn Lieutenant anzugreifen.

31. Die hiesigen Bauern werden unter schwerer Strafe mit Waffen zu den Huobacker
Schanzen bestellt. Herr Lieutenant Becker vereidigte sie zu ihrer Verteidigung
.

— Schrieb dem Abt von St. Blasien das Neueste, zugleich auch dem Abt von
Weingarten und Villingen wegen der Ordensleute, die in den schwäbischen Klöstern
untergebracht werden sollten. Schrieb auch Herrn Olysi und dem Villinger
Amtmann.

September

1. Es kam eine ausgewählte württembergische Hilfstruppe „in den Huobacker",
die aber mit ihrem Kommandanten nicht viel geleistet hat. Unsere Bauern machen
täglich Ausfälle und haben Geplänkel mit den Franzosen, von denen sie einmal
Gefangene, ein andermal Pferde mit sich bringen.

2. Das Gerücht geht um, die Offenburger Kirche und der Turm mit der Kanzlei
würden unterminiert und ein französischer Soldat, der das Kupfer vom Kirchendach
herunterwarf, sei heruntergefallen und tot.

3. Die Franzosen, die sich in „Turbach" und an anderen Orten verteidigen,
zeigen sich feindlich, treiben das Vieh fort, durchstöbern Verstecke und jagen uns
mit der Sorge auch noch Furcht ein. Wir beratschlagten, wie wir unsere Habseligkeiten
am besten in Bleibehältern verbergen könnten. Zugleich ergab sich die Frage
nach einem entfernteren Ort, zu dem wir nach einem möglichen Durchbruch wie
zu einem Asyl fliehen könnten. Wollte für die Pferde Heu kaufen, aber auch das
ist wirklich zu teuer.

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