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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0036
4. Diese Kontribution nennt sich Brandkontribution und kann deshalb natürlich
nicht die Zehnten betreffen. Bei Außerachtlassung all dieser Gründe, empfahl es
sich, die ganze Angelegenheit auf dem kürzesten Weg zu entscheiden. Alle Einkünfte
— in Opfingen — wurden unter dem Vorwand, es sei Geld geliehen worden
, an Herrn Scherer, den Amtmann von Neu-Breisach, vergeben, an welchen
ich sie auch verwies. Er wird ihnen machtvoll widerstehen und antworten können

— denn sie fürchten nur die Franzosen.

6. Schrieb daraufhin P. Benedictus und fügte einen Briefentwurf an den genannten
Souverän bei, den er in seinem Namen ausfertigen solle. Schrieb auch P. Sub-
prior, er solle die besseren Pferde für eine bestimmte Zeit zu P. Benedictus
schicken; nach Beendigung der gefährlichen Zeiten könnten sie wiederum verwendet
werden.

Nachmittags reiste Herr Frick ab. Schrieb Herrn Olysi, dem Malberger Amtmann
, wegen des Hanfes, der aus Wolfach hierher gebracht werden soll, damit die
Mägde jetzt und zur Winterszeit beschäftigt werden können.

7. Es kam der Stadtschreiber von Gengenbach und berichtete, die Franzosen
hätten sich nach dreimaligem tapferen Widerstand jenes Städtchens bemächtigt.
Die Leute, die sie vorgefunden, hätten sie laufen lassen, aber einige Häuser
angezündet.

Von Wolfach kam ein Mann und brachte einen halben Zentner Hanf.

8. Wir sangen das Chorgebet zu Ehren der Allerseligsten Jungfrau. Es steht
noch nichts Sicheres über Gengenbach fest.

9. Man bringt die beklagenswerte Kunde, Gengenbach sei mit seinem Kloster
in einem wilden Brand dahingerafft worden. Es stehe nichts mehr als das Häuslein
des Schmiedes in dem genannten Kloster. Oh mehr als teuflische Barbarei! Was
wird Schuttern geschehen? Brennt es als nächstes? Man sagt, ein Brandkommando
sei dorthin unterwegs um das Unterste nach oben zu kehren. Gott gebe Besseres!
Wir verloren in Gengenbach ein Haus, „so ain fruchtschütte sambt dem keller".
Schrieb Herrn Kämmerer Fieslin, dem Vikar in „Saspach", wegen den Zehnten
und Einkünften jener Güter.

9. Heute wurde Offenburg von den verderbenbringenden Flammen verzehrt
und von Grund auf zerstört, auch die Keller und einst runden Gewölbe, manche
mit Fässern. Danach gab man Straßburg mit fahrbaren Mörsern ein Zeichen

— dieses Zeichen gab es auch bei der Kapitulation von Mainz — und das französische
Heer kehrte in Richtung Ludwigsfeste, „Fortlouis", zurück.

10. Das gleiche unheilvolle Los erlitt gegen Abend Oberkirch; die meisten Gebäude
in der Nachbarschaft und die nächsten Dörfer wurden angezündet, darunter
„Windschleg, Renchen" u. a.

11. Wir bedauerten die elende Lage der Vertriebenen. Die Leute, die sich hier
aufhalten, gingen gruppenweise zu ihrem Besitz, um das schreckliche Schauspiel zu
sehen, das unseren Ohren schon genügend bekannt ist. Erwarte jeden Augenblick
Nachricht über das Kloster, doch vergeblich. — P. Hieronymus predigt hier. —

12. Das ganze französische Heer zieht von dieser Seite nach dem Elsaß. Herr

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