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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0039
Christoph Stremaier, des Amtmannes in Guotenburg. Es kam auch ein Wagen an,
der das Gepäck der Fratres mit dem Thron, den Musikbüchern, einem seltenen
und alten Altargemälde und anderem brachte. Getreide wurde mit 2 Wagen angefahren
. — Der Wirt von hier gibt seinen Rechenschaftsbericht. —

30. Machte die Einteilung für die Unterbringung der Fratres. Unstimmigkeiten
mit unserem Wirt, von Seiten des Klosters und des Herrn Dornbluet, der Besitzer
des Sauerbrunnens. Für den Bau der Promenade fordert er 150 Gulden und
will für dieses Jahr keinen Zins geben, weil er keinen Gewinn gehabt habe. Jetzt
reden die Tatsachen.

Oktober

1. Machte die Tagesordnung für die Fratres, die hier im Sauerbrunnen während
des kommenden Winters eingehalten werden soll. Hielt es für geraten, daß sie
ihn hier verbringen und die letzte Hand an ihre Philosophie anlegen, ist der Ort
doch sicherer und meine Aufsicht näher. Nach 1 Uhr nachmittags erklärte ich ihnen
die erwähnte Tagesordnung und ermahnte sie ernstlich zu guten Sitten, zu einem
religiösen Leben und einem eifrigen Betreiben des Studiums. — Professor P. Franziskus
Dreer, Fratres, die Philosophie studieren: Frater Gregorius, Fr. Antonius,
Fr. Henricus, Fr. Coelestinus. Schrieb Herrn „Amptmann" Olysi, Herrn „Ober-
amptmann" Gebele in „Wolffach" und dem Abt von Weingarten wegen des
Sohnes des Herrn Dornbluet. —

Herr Franck kam von Straßburg hier an. Sprach mit ihm über vieles; unter
anderem berichtete er von einem Geplänkel der ungarischen Garde — „Hus-
saren" — bei Philippsburg. — Von den Franzosen sind 400 gefallen, der Gouverneur
ist fast gefangen genommen worden. Viel Vieh wurde weggeschleppt. —

2. Der Hofmeister kam zu Fuß und brachte Briefe von P. Subprior und seinem
Vater, — dem Oberamtsrat von Baden, Herrn Hinderer, — der für die angebotenen
Dienste freundlichsten Dank sagte — bot nämlich hier, an einem
sicheren Ort, alles zum Dienst an. — P. Superior in „Oppenaw" aß mit uns zu
Mittag und lud mich aufs freundlichste zum Fest des hl. Franziskus ein.

3. Schickte den Kapuzinerpatres ein Almosen aus Fleisch, Wein und Brot durch
den Wagen unseres Wirtes, der mit der anderen Fuhre Getreide anfahren will.
Mit dem Wirt kam es heute zu einer Vereinbarung bezüglich des Vergangenen
unter klaren schriftlich niedergelegten und unterschriebenen Bedingungen. Was
die Zukunft betrifft, so unterzeichnete er wieder einen Vertrag, der noch 4 Jahre
dauern soll — aus Mangel an Wirten zu diesen Kriegszeiten.

4. Brach mit dem Hofmeister und Kämmerer nach „Oppenaw" auf zum Fest
des hl. Franziskus. P. Franciscus und Fr. Antonius waren schon früher dorthin
gegangen. Während des Gottesdienstes, der von den Unsrigen und den Patres von
Allerheiligen musikalisch gestaltet wurde, las ich die Messe, wobei mir das Söhnlein
des Herrn Bodeck ministrierte. Beim Mittagessen waren anwesend Herr
Grünlinger, Amtmann in „Stauffenberg", und Herr Kommandant, Lieutenant
Becker, mit den genannten Patres. Gegen 5 Uhr ging ich fort und kam bei Ein-

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