Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0073
Stellvertreter betreute er die Abteilungen Fürsorge und Liegenschaften. Am
18. Januar 1934 wurde er zum Bürgermeister von Oberkirch und Kreisleiter ernannt.

Offenburgs 2. Bürgermeister wurde Robert F e 11 h a u e r, der seit 1923 an der
Spitze der Stadt Oberkirch stand. 1888 in Rastatt geboren, in Bad Rappenau und
Bad Wimpfen aufgewachsen, ergriff er die mittlere Beamtenlaufbahn, war an
verschiedenen Bezirksämtern und Amtsgerichten tätig, 1907—1920 bei der Stadtverwaltung
Pforzheim und 1920—1923 als Verwaltungsdirektor bei der Stadt
Durlach, hatte also auf dem Gebiet des Kommunalwesens große Erfahrungen gesammelt
. Fellhauer wurde nicht gewählt, sondern auf Grund der Verordnung vom
1. März 1934 zur Ergänzung des zweiten Gleichschaltungsgesetzes vom Jahre 1933
ernannt, „da die Vornahme einer Wahlhandlung eine Störung der öffentlichen
Ordnung oder eine sonstige Schädigung der öffentlichen Interessen befürchten
ließ". Die Ernennung erfolgte unter Vorbehalt des Widerrufs auf die Dauer von
zwei Jahren. Am 19. Juli 1935 wurde er auf Grund des § 112 der Deutschen
Gemeindeordnung für zwölf Jahre zum 1. Beigeordneten der Stadt bestellt. Besonders
auf den Gebieten des Wohnungsbaus, der Fürsorge und des Fremdenverkehrs
entfaltete Fellhauer eine fruchtbare Tätigkeit. Jahrelang verzichtete er
auf den Urlaub. Große Anerkennung erntete er, als er vom Oktober 1939 bis
September 1940 während der Abwesenheit des Oberbürgermeisters „die Geschicke
der Grenzstadt Offenburg in den schwierigsten Verhältnissen mit größter Umsicht
und Tatkraft leitete". Besondere Umstände veranlaßten ihn bald, das Amt
zur Verfügung zu stellen. Schon im Juli 1940 bat er um Verwendung im besetzten
Elsaß. Am 10. Januar 1942 wurde er vom Deutschen Gemeindetag als
Angestellter in Berlin übernommen und betreute die Landesdienststelle im Gau
Wartheland. Im April 1943 trat er in die Dienste der Stadt Ludwigsburg. Dort
verbringt er die Jahre seines Ruhestandes.

Nach Fellhauers Weggang wurden dem Leiter der Allgemeinen Ortskrankenkasse
, Friedrich Kraus, der neben seinem Stadtratskollegen Hutzier als ehrenamtlicher
Beigeordneter fungierte, einige Sachgebiete zur Bearbeitung übertragen,
die er bis zur Besetzung der Stadt am 14. April 1945 nebenamtlich erledigte.

Die Liste der Beigeordneten wäre unvollständig, wenn nicht des verdienstvollen
Stadtrates Georg Monsch gedacht würde; denn in dem Notjahr 1923 war er
tatsächlich der Offenburger Bürgermeister. Als Sohn eines Metzgermeisters war er
1847 in Offenburg geboren. Nach Lehr- und Wanderjahren im Hotelfach übernahm
er mit seiner Gattin Berta, geb. Metzger, die Gastwirtschaft „Rheinischer
Hof" und erweiterte sie zu einem Gasthof mit Fremdenzimmern. 1883 zog er in
den Gemeinderat ein, dem er — in späteren Jahren als Mitglied der SPD-
Fraktion — bis 1930 angehörte. Er nahm sich der sozialen Einrichtungen, der
Kunstdenkmäler, der städtischen Anlagen, des Fremdenverkehrs und des Museums
an, dessen Respizient er war. Man sagt ihm nach, daß er oft eigenmächtig gehandelt
und den Gemeinderat vor vollendete Tatsachen gestellt habe. Aber was
er tat, war zum Nutzen der Stadt. Und in den schweren Monaten der Besetzung
1923, als die Bürgermeister Holler und Bührer in der Verbannung weilten, nahm

71


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0073