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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0078
Verlag zu einem der größten und modernsten graphischen Großbetriebe auf dem
Gebiet des Tiefdrucks herangewachsen.

Da für die Hallen der Oberrheinischen Messe als Weiterführung der Ortenauer
Herbstmesse, die alljährlich eine ständig wachsende Zahl von Ausstellern aus dem
ganzen Bundesgebiet, Frankreich und der Schweiz anzieht und von über 100 000
Menschen besucht wird, mehr Platz benötigt wurde, schuf die Stadt auf den
Unteren Schlangenmatten, zwischen der B 3 und der Kinzig, ein 150 000 qm großes,
befestigtes Ausstellungsgelände. Auf diesem erstand eine Kongreßhalle, die bis zu
5000 Besucher aufnehmen kann.

Mit dieser wirtschaftlichen Entwicklung hat auch der Ausbau des Schulsystems
und das kulturelle Leben überhaupt Schritt gehalten. Drei neue Volksschulen
wurden ins Leben gerufen. Das Oken-Gymnasium erhielt am Waldbach einen
Neubau und das Grimmelshausen-Gymnasium eine Turnhalle. Die Kreisverwaltung
errichtete eine neue Gewerbeschule, der Aufbaulehrgänge und weiterbildende
Unterrichtszweige angegliedert wurden, und eine Wirtschaftsoberschule.
In der Staatlichen Ingenieurschule wird der technische Nachwuchs für das südliche
Oberrheingebiet herangebildet. Im Gewann Schwarze Lache wird sie in nächster
Zeit ein eigenes Schulhaus erhalten. In dem vom Staat erworbenen Ritterhaus
konnte das Heimatmuseum neu eingerichtet und ein vorschriftsmäßig ausgestatteter
Archivraum geschaffen werden. Den sportlichen und hygienischen Bedürfnissen
tragen das neue Strandbad in Uffhofen, das Kinzigstadion und mehrere
Kinderspielplätze Rechnung.

Der gewaltig zunehmende Verkehr bereitete der Stadt immer neue Sorgen. Der
nordsüdliche Durchgangsverkehr wird seit Jahren durch eine westlich der Stadt
vorbeigeleitete Umgehungsstraße entlastet. Am 30. September 1962 erhielt Offenburg
den Anschluß an die Autobahn. Eine neue Entlastung brachte die am
15. Juli 1965 in Betrieb genommene neue Linienführung der vom Schwarzwald
kommenden B 33. Dasselbe gilt für den Neubau der Unionbrücke.

Diese wirtschaftliche, bevölkerungsmäßige, bauliche und kulturelle Entwicklung,
die zur Erweiterung des Stadtbauamts und des Sozialamts und zur Gründung
des Kultur- und Messeamts führte, brachte schon vor zehn Jahren Offenburgs
Erhebung zur Großen Kreisstadt. Auf Grund des § 14 des Landesverwaltungsgesetzes
vom 7. November 1955 wurden laut Erlaß des Regierungspräsidiums
Südbaden dem Bürgermeisteramt die Aufgaben der Paß- und Ausländerbehörde
übertragen: Ausländerpolizei, Gewerbepolizei, Gewerbe und Handel, Einwohnermeldeamt
, Fundamt, Paßamt, Sicherheits- und Gesundheitspolizei. Die neue
Dienststelle, die diese Aufgaben wahrnimmt, ist das Amt für öffentliche Ordnung.

Offenburg gehört nach wie vor zum Landkreis, hat aber als untere Verwaltungsbehörde
rechtliche Befugnisse zurückerhalten, die einst der Reichsstadt eigen
waren und nach 1803 auf das Oberamt, später Landratsamt, übergegangen waren,
und untersteht der Dienstaufsicht des Regierungspräsidiums.

So hat Offenburg in eineinhalb Jahrzehnten die Bedeutung erlangt, die seiner
günstigen geographischen Lage entspricht.

Benutzte Quellen: Ratsprotokolle und Akten der Stadt Offenburg.

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