Freiburger historische Bestände - digital

heim nach Renchen, und es wundert
einen nicht, daß der vitale Exhauptmann
nach einer lukrativen Betätigung Ausschau
hielt. So wurde er in Renchen
Postmeister. Der Poststall dieses Städtleins
war weithin bekannt.

Aus dieser Zeit sind einige Fragen um
Postmeister v. Grimmelshausen bis heute
noch nicht geklärt. So z. B., wann er
seinen Dienst in Renchen aufgenommen
hat. Dies ist zwar für das Jahr 1711
anzunehmen, denn aus diesem Jahr
stammt eine von Grimmelshausen mit
„Haubtmann und Kayserlicher Postmeister
" unterschriebene Quittung. Was
vor 1711 war, wissen wir nicht. Ebenso
unsicher ist das Datum seines Wegzuges
aus Renchen nach Offenburg. Aus einer
Verkaufsurkunde vom 29. Mai 1718
geht hervor, daß Grimmelshausen „der-
mahlen wohnhafft in Offenburg, doch
aber verbürgert in Renchen" war. Am
23. Juni 1719, sechs Tage vor dem Peterund
-Paul-Fest, verschied Franz Christoph
Ferdinand v. Grimmelshausen in Offenburg
. Wenn wir den Kirchenbucheintrag
der Hl.-Kreuz-Pfarrei nachschlagen (wo
übrigens auch die Heirat seiner Eltern
aus dem Jahre 1649 nachgelesen werden
kann), dann heißt es dort: „olim
Caesareus Capitaneus magister postae in
Offenburg" (früher kaiserlicher Hauptmann
, Postmeister in Offenburg).

Dischs nicht beachteter Beitrag
zur Grimmelshausenforschung

Zur Offenburger Zeit des Postmeisters
v. Grimmelshausen hat Franz Disch 1937
in der „Chronik der Stadt Zell a. H."
seinen beifallverdienenden Teil zur Grimmelshausenforschung
beigetragen, indem
er u. a. die Postverhältnisse der ehe-

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