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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0146
Die Erzgruben bei Schiltach und der Schiltacher
Bergwerksverein

von Hermann Fautz

Die napoleonischen Kriege hatten der Kinzigflößerei großen Schaden zugefügt.
Die Handelsherren in Straßburg, die Hauptabnehmer des Floßholzes, hielten mit
Kaufabschlüssen in den unruhigen und unsicheren Zeiten sehr zurück. Als aber
wieder Frieden im Lande war, blühte der Holzhandel mächtig auf. Überall
machte sich im Bauwesen ein großer Nachholbedarf bemerkbar, und da damals
das Holz Baustoff Nr. 1 war, herrschte auf dem Markt eine große Nachfrage
nach Bauholz aller Art.

Die Schiffherren in Wolfach, Schiltach und Alpirsbach hatten wieder gute
Tage. Auf der Kinzig war reges Leben, Floß an Floß fuhr hinaus ins Land nach
Willstätt und Kehl, wo die Straßburger Holzhändler die Flöße in blanke Taler
ummünzten.

So kehrten Segen und Wohlstand in die Waldtäler ein. Das gewonnene Geld
wollte man weiterarbeiten lassen, damit es sich mehre. Deshalb schaute man sich
nach Möglichkeiten um, mit dem wirtschaftlichen Aufschwung auch andere Erwerbszweige
neu zu beleben.

Neben der Flößerei blühte im oberen Kinzigtal seit Jahrhunderten der Bergbau
auf Silber und Kobalt, auf Kupfer und Blei. Oft kümmerte er durch Jahre, ja
Jahrzehnte, dahin. Dann brachen aber da und dort wieder reiche Erzmittel ein
und gaben dem Bergbau neuen Auftrieb. So war es auch in den 30er Jahren des
vergangenen Jahrhunderts. Die Gruben „H errensegen" in Wildschapbach
und „St. A n t o n" im Heubach standen in guter Ausbeute. Das regte den Bergbau
überall zu neuen Hoffnungen an.

Es waren nicht nur reiche Handelsherren und Schiffer, die an dem Bergbau
profitieren wollten, sondern auch kleine Leute, wie Berg- und Waldarbeiter, Tag-
löhner, Bauern und Handwerker, die sich zu Gewerkschaften zusammenschlössen.
Sie setzten ihre Ersparnisse für gewagte Unternehmungen ein. So entstand im
Jahre 1836 in Schapbach ein Verein, der sich „Gesellschaft zur Grube
Johann Baptist zum Fürsten hut" nannte. Er erhielt am 20. September
1836 von der Direktion für Forstdomänen und Bergbau in Karlsruhe einen
Schurfschein zu Bergbauversuchen auf dem Hofe des Bauern Konrad Groß in
Oberwolf ach. Diesem Verein gehörten 41 Mitglieder an aus Schapbach, Oberwolfach
, Kaltbrunn, St. Roman, Kniebis, Baiersbronn und Freudenstadt. Die

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