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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0169
Es hatten sich damals die Gebrüder Federhoff von Calw für den
Hohenberger Eisenbergbau interessiert und wollten offenbar Kindler aus seinem
Revier verdrängen. Dagegen wehrte er sich. Er meldete am 14. Januar 1859 dem
Bezirksamt Wolfach, das Hohberger Revier sei zu klein, um dort zwei
Unternehmern eine Existenzmöglichkeit zu bieten. Der in früheren Jahrhunderten
dort von zwei Staaten betriebene Bergbau habe dies auch bewiesen, da er nie
genug Erze zur Beschickung der beiden Hochöfen aufgebracht habe. Mit Hilfe
von einigen Freunden wolle er erneut im alten Grubenfeld schürfen.

Die Aufforderung, er möge durch einen Markscheider (Vermesser im
Bergbau) das Grubenrevier aufnehmen lassen und alsdann die gemachten Pläne
vorlegen, beantwortete Kindler damit: Die Schächte, Stollen und Plätze sind
restlos ausgebeutet; man sollte daher gegen alle Gänge einen tieferen Querstollen
anlegen und sich auf Versuchsarbeiten beschränken, was allerdings wegen der
hohen Kosten zu riskant sei. Auch die Kosten für die Anfertigung der Grubenpläne
über das ganze Revier seien zu hoch und durch den bergbaulichen Ertrag
nicht gerechtfertigt.

Die ganzen Vorgänge hatten Kindler entmutigt, er gab die Arbeit auf dem
Hohberg auf. Das Bezirksamt Wolf ach meldete am 3. Juli 1860 nach Karlsruhe,
daß Kindler im letzten Jahr auf dem Hohberg keinen Bergbau mehr betrieben
habe und auch keine Neigung zeige, ihn fürderhin wieder aufzunehmen. Das
Bürgermeisteramt Lehengericht, auf dessen Gemarkung ein Teil der Hohberger
Gruben lag, konnte am 14. Juni 1860 diese Tatsache nur bestätigen. Nun erhielt
das Bürgermeisteramt Schiltach den Auftrag, von Kindler den am 19. Januar
1847 ausgestellten Lehensbrief zurückzufordern, worauf Kindler am 28. Juli 1860
erklärte, er sei nicht mehr im Besitze desselben und wisse nicht, wo er hingekommen
sei.

So endete der Eisenbergbau auf dem Hohberg, dem einstmals in der näheren
Heimat eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung zukam als Lieferant von hochwertigem
Eisenerz, das auf den einheimischen Schmelzwerken verhüttet wurde
und so in den abgelegenen Tälern den Bedarf an Eisen und Eisenwaren decken
half.

Quellennachweis: Fürstlich Fürstenbergischcs Archiv, Donaueschingen; Vogelgesang
, Wolfgang Moritz, Geognostisch-bergmännische Beschreibung des Kinzigthaler
Bergbaues, Karlsruhe 1865.

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