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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0191
11. Heer Vollmoo, un was d'Nacht erhellt,
wenn d' Sunne schlooft im stille Zelt,

i will ich's au bifohle ha;
un luegt e Chnab sy Schätzli a,
un wenn's em au ne Schmützli gitt,
sind still derzue; verrootet 's nit.

12. Jetz, Jumpfere mit dem Harpfespil,
mach, aß de furtchunnsch. Z'viil isch z'viil.
Un chunnsch mer haim im Oberot,

un 's frogt di ais: Woher so spoot?
se sag 's, un riiehm 's frei do un dort,
un halt di redli. Hesch mer 's ghört?

Wie hätte des Dichters freundliches Antlitz gestrahlt, hätte er bei der Einweihung
aus dem Munde der Karoline Fecht, des Dekans zehnjährigem Töchterlein
, sein Musenkind ihm entgegenjauchzen hören.

Hebel hat seinen ursprünglichen Plan eines Besuches im Mai 1810 in Kork auf
zwei Monate später verschoben, was aus dem Brief 291 an Hitzig hervorgeht, der
in Kork selbst am 18. Juli geschrieben wurde, daraus ist zu entnehmen: „Ich
hange und schwebe in Kork und Straßburg und Kork, eingeregnet von allen
Fenstern des Himmels, wie zu der Zeit, als Noe in die Arche gieng. Meine Gesundheit
rieth mir nach Grießbach zu gehen. Jetzt kehre ich wahrscheinlich, wenn sich
das Wetter bessert, nach Baden zurück." Mit diesem Briefe ist untrüglich Hebels
Anwesenheit in Kork festgestellt.

Der Brief 314 an Haufe vom April 1811 erwähnt seine beiden Korker Freunde,
von welchen er anscheinend Fecht in Karlsruhe erwartet, während er Schilds Gesellschaft
entweder in Kork selbst oder in Straßburg genossen hat; es ist nicht ganz
klar zu erkennen. Seine Erwähnung geschieht in echt Hebelscher Weise: „Eigentlich
sollte immer in einer wohl organisierten Correspondenz der Gegenpart dessen, der
am wenigsten schreibt, am meisten schreiben, zumal, wenn dieser vier Hände hat,
und iener nur zwey, und mit den vieren nichts zu thun hat, als zu kochen, zu
stricken, zu nähen, zu bügeln, Kinder zu erziehen, und austerlitzer Nasen zu
poliren, und gewiß weiß, ob er noch in Straßburg ist, der andere aber nicht, biß
halb Kork expreß nach KR. (Karlsruhe) kommt, und Bericht gibt, wie oder wann.

Unter halb Kork versteh' ich nicht blos den halben Ort dieses Namens sondern
die halbe Diözese. Denn der Dekan repräsentirt das Ganze, seine Frau aber ist
von ihm die Hälfte. Ich brachte einen angenehmen Nachmittag bey H. KR.
(Kirchenrat) Volz mit ihr, mit H. Pfarrer Schild und mit euch zu." Mit einer
sehr originellen Unterschrift beschließt er diesen Brief; sie lautet:

Peter I. K. v. Assm. u. Kaub
Herr des Oceans u. zu Kork

Der See ist leider durch das Sinken des Grundwasserspiegels schon im vorigen
Jahrhundert wieder verlandet und das Inselchen seines Charakters damit ent-

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