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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0193
hinter sich hatte und anderseits auch die französische Sprache beherrschte, die für
die Lateinschule ebenfalls Pflichtfach war.

Wie aus den Bemerkungen in verschiedenen Briefen zu ersehen ist, hat sich
Hebel, der sicherlich als Kirchenrat in Karlsruhe gute Verbindungen zu maßgebenden
Behörden besaß, der Sache Eberhards ebenfalls angenommen. Vielleicht sah
Hebel in der Stelle zu Kork für Eberhard insofern einen Vorteil, als er dann
durch den Verkehr mit dem Dekan einen Einfluß auf dessen Lebenshaltung
erhoffte. Hebel war zwar immer sehr in Sorge um den Bruder seiner Freundin
Gustave, und dies kommt auch wieder in dem Briefe 326 an den Schwager Gusta-
ves, Tobias Günttert, vom 4. Juli 1811 zum Ausdruck: „Was ich vom Herr(n)
Eberhard geschrieben habe, hättet ihr nicht nöthig gehabt, seiner Frau Mutter zu
sagen. Man sagt eben hier, er sey viel in den Wirtshäusern. Da denkt man an die
alten Zeiten. Bey einem andern nähme mans nicht so auf. Meidet den Schein.
Wills Gott, bekommt er bald eine Stelle. An meinem Schürken (Schieben) solls
nicht fehlen."

Neben Hebels Eintreten für Eberhard lief auch seine Sorge um die nicht besonders
gute Gesundheit für seine Freundin Gustave her, letzteres kommt im Brief 339
an Gustave vom 25. März 1812 zum Ausdruck, wo er ihr zunächst verschiedene
Brunnen empfahl und dann weiterfuhr: „Aber weil Sie doch auf alle Fälle hoffentlich
nach Kork und Rastatt kommen, fragen Sie den Dr. Ludwig in K(ork) oder
ich bringe Ihnen einen von hier nach Rastatt." Demnach hatte Gustave die Absicht
, ihren Vetter, den Dekan Fecht in Kork, zu besuchen, während ein Zusammentreffen
beider in Rastatt beabsichtigt war. Von dieser beabsichtigten Reise
Gustaves nach Kork ist weiterhin nichts mehr zu erfahren. Zur Empfehlung des
Arztes lesen wir den Vermerk: „Dr. med. Jakob Friedrich Ludwig, seit 1809
Physikus und Medizinalrat in Kork, ein vielgesuchter Arzt; später in Lahr und
Offenburg, wo er 1832 gestorben ist."

Als Nachschrift zu diesem Brief ergänzt Hebel noch: „Wegen Ihrem H. Bruder
E(berhard) ist der Antrag auf Cork gemacht. Es bedarf also nur noch der Resolution
. Indessen ist man einstweilen still davon.

Die Besoldung ist um 70 fl. Hauszins und freies Holz vermehrt worden. F(echt)
in C(ork) schreibt mir, man könne nun honett davon leben."

Daß Hebel die Fürsorge für Eberhard eine ganz besondere Herzensangelegenheit
war, bezeugt der Schluß des Briefes 344 an Gustave und ihre Schwester vom
2. Mai 1812: „Ihr Bruder E(berhard) steht im neuesten Regierungsblatt als Diakonus
von Kork. Vielleicht bekommen Sie es später als diesen Brief. Nun ist er
endlich gottlob in seiner Laufbahn und Versorgung." Hier zeigt sich ein Widerspruch
in der Zeit; denn in der „Geschichte der Lateinschule in Kork" vernehmen
wir, daß diese schon am 23. April 1812 durch den Diakonus Friedrich Eberhard
Fecht eröffnet wurde.

In dem Briefe 147 an Gustave sowie ihre Schwester Karoline Günttert am
23. Mai 1812, bei der Untersuchung eines geeigneten Bades für beide, kam Hebel
neben Peterstal und Griesbach auch auf die Hub zu sprechen: „In der Hub,

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