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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0199
Mit dem Brief 575 an Gustave vom 31. Juli 1826 ist uns die letztmalige Erwähnung
von Kork gegeben mit dem Wortlaut: „Ich übersende Ihnen, theuerste
Freundin, den Brief, den ich soeben von Cork zurückerhalte. Den meinigen werden
Sie unterdessen erhalten haben. Fecht in C. billigt alles, nahm willig die Zurück-
sendung und verspricht alles."

In der Sammlung der Briefe Hebels von Dr. Wilhelm Zentner folgen nun noch
acht Briefe, darunter zwei an seine Freundin Gustave, und aus diesen beiden läßt
sich erkennen, daß der Zwiespalt zwischen den Geschwistern beseitigt wurde. Somit
hat Hebel noch vor seinem Ableben am 22. September 1826 die Eintracht der
Geschwister, zu welcher er wesentlich beigetragen hatte, noch erleben dürfen.

Die aufmerksame Betrachtung der Briefe Hebels hat uns somit in die Lage versetzt
, mit welchen Persönlichkeiten des Dorfes Kork Johann Peter Hebel in einem
Freundschaftsverhältnis und daher in schriftlichem Verkehr stand. Es waren dies
vorwiegend Glieder der Familie Fecht, und durch sie hatte das Dorf zuweilen die
Ehre und Freude, unsern badischen Dichter in unserer Heimat zu sehen und zu
begrüßen. Inwieweit er aber als solcher damals schon bekannt und erkannt war,
sei dahingestellt. Natürlich konnten uns die Briefe niemals erschöpfend darüber
Auskunft erteilen, wann und wie oft er das Weichbild der Dorfes betreten hatte,
selbst wenn auch die Briefe an Gottlieb Bernhard Fecht uns erhalten geblieben
wären.

Johann Peter Hebel und das übrige Hanauerland

Nächst Kork findet Kehl in den Briefen Hebels, jedoch nur dreizehnmal, Erwähnung
; allein nur dreimal konnte eine einwandfreie Anwesenheit in Kehl
festgestellt werden, erstmals 1796 und dann zweimal 1807, doch die übrigen
Erwähnungen beschäftigen sich fast durchweg mit kriegerischen Ereignissen. Zwar
berichtet uns Otto Rusch in der „Chronik der Stadt Kehl" von 1939: 1809—21
Johann Peter Hebel häufiger Gast im „Weißen Lamm" (heutige „Post"). Es wäre
sehr zu begrüßen, wenn uns die Quellen von Otto Rusch zur Verfügung ständen.
Allein in seinem Briefwechsel hat Hebel niemals diese Gaststätte und damalige
Poststation erwähnt. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß Hebel außer den Jahren
1791 und 1807 später doch noch einige Male diese schwergeprüfte Stadt berührte
und möglicherweise hier zu Gast war.

Vielleicht standen Rusch Hebels Briefe zur Verfügung, wo er in dem vom
1. August 1809 an Gustave Fecht und Karoline Günttert folgende Stelle zu Gesicht
bekam: „Am Samstag 2 Uhr stieg ich in G(roß) Kerns in die Diligence (Postkutsche
), war früh um 6 Uhr in Straßburg, trank in Baldners Garten den Caffe,
wohnte der Siegesfeier im Münster bey, . . .". Dazu findet sich in den Anmerkungen
folgender Vermerk: „Baldners Garten war ein Biergarten in Straßburg,
den Hebel bei seinen dortigen Aufenthalten gern besuchte." Der Familienname
Baldner, der in Kehl heimisch ist, könnte leicht dazu führen, diese Gaststätte nach

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