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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0217
Diese beiden Einzelerscheinungen dürften als Reste ausgiebiger Ergüsse gewertet
werden.

In B ü h 1 schlug nach Beendigung des „Schwedenkriegs" die alte Lebenslust der
Bürger wieder durch, sie gründeten eine „Narrenzunft", die ein mit Schafspelz
gebundenes „Narrenbuch" führte. Der einleitende Vers daraus ist uns erhalten:

Wer nur Geld nimmt, was nur blinkt,

Wer da löscht, wo es nicht brennt,

Wer da auf dem Pflaster rennt

Und auf der Brücke sprenzt

Und nimmt ein Weib, das er nicht kennt,

Der bleibt ein Narr bis an sein End.

Die darin im Laufe des Jahres vermerkten „Streiche" wurden beim „Narrengericht
" für die „Narren" und zur Warnung für die „Gescheidten" öffentlich verlesen
. Die Narrenrichter verschonten niemand, sogar einen badischen Markgrafen
brachten sie einmal ins Narrenbuch. Er war zur Winterszeit mit einem Pferdegespann
durch Bühl gefahren und hatte vergessen, den Rossen das sommerliche
Fliegennetz abzunehmen.

Als die Narrenzunft schließlich die geistliche und die weltliche Obrigkeit gröblich
im Narrenbuch verhöhnte, wurde sie vom Markgrafen August Georg verboten.
Das Narrenbuch sollte konfisziert werden, konnte jedoch nicht aufgefunden werden
bis auf den heutigen Tag. Aber die „Bühler Narren" sind den Bewohnern der
benachbarten Gemeinden noch in Erinnerung: wer einen Bühler ärgern will, der
spricht ihn als „Bühler Narren" an.

Die Bühler hatten ihre „Zunft" nicht vergessen: 1858 wurde sie neu gegründet,
vermochte jedoch nicht mehr Fuß zu fassen.

Der Tag des hl. Gregorius (12. März)

Er wurde in Stollhofen meistens in Verbindung mit dem Tag des hl. Urban
gefeiert seit der Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Schulkinder zogen mit seiner
Statue, an der eine geschnitzte Weintraube hing, singend in den Hof der Abtei
Schwarzach. Dort stellten sie das Bild ab, beteten ein Vaterunser und das
Glaubensbekenntnis, umtanzten dann den Heiligen und sangen dazu:

Sankt Urban, lieber Herre,
Die Reben, die sind schwere.
Blühet uns Korn und Wein,
So wollen wir fröhlich sein.

Der Abt bewirtete darauf die Kinder mit Brot und Wein.

Der Josefstag (19. März)

Für die Schwarzacher Kinder war der Tag ein besonderes Fest: sie wurden
zum Gottesdienst im Kloster zugelassen und danach im Speisesaal von den
Mönchen bewirtet.

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