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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 159
(PDF, 62 MB)
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gleich miteinander kommen, macht Euch Reisefertig; in höchstens 3 Wochen wird die
Reisekarte kommen, und dann macht es nicht wie der Desidor und wartet so lange,
sondern kommt gleich und lieber Freund ich bitte Dich, helfe Deiner Mutter so gut
Du kannst und gehe zu Ihr, auf der Reise laß sie niemals allein und bleibe bei ihr
und helf und sorg für sie. Ich weiß noch nicht über welchen Seehafen wir agentiren.
Habt vor der Reise nur keine Angst und wenn Ihr nach Erie kommt, so frage nach
Philipp Händler und ich mach eine Wett, Deine Mutter freut sich, wenn sie sieht
wie schön es die Eleonore hat und dann kann Sie bei Ihr wohnen so lang Sie lebt
und den kleinen Karl hüten, das ist alles was Sie zu thun hat. Die Eleonore helft
oft in einem Hottel nebenan und der Karl spielt mit den Kindern und wenn er
jemand kommen sieht so sagt er der Vetter Jörg kommt. Wir freuen uns alle wie
bald Du und Deine Mutter kommen.

Lieber Freund, wenn Ihr die Schiffskarte und alles habt, so schreibt mir, daß Ihr
kommt und wenn das Schiff abgeht, beim Agent Steiner in Kehl könnt Ihr am
billigsten Agentieren und über Antwerpen.

Ich bitte Dich nehm ein Koffer oder zwei mit und nehmt Federn und Bettzeug und
Geschirr mit, denn je mehr man hatt, desto besser es ist und kommt nicht wie der
Desidor. Ich bitte Dich sei so gut und bringe mir ein so schönes geblümtes Teller und
Kaffee Tasse und Blätchen, wo zusammen paßt zum Geschirr. Macht Euch jetzt Reisefertig
und geht gleich wenn die Reisekarte kommt. Wir schreiben Euch nicht mehr,
Ihr müßt kommen, bis anfangs August müßt Ihr da sein. Im Winter werde ich dem
Mathias auch herein helfen, Du darfst nicht auf ihn warten, kommt gleich, ich bitte
Dich in Gottesnamen, ich werde Arbeit haben für Dich.

Macht Euch gleich auf die Reise, ich bitte Dich komm gleich. Einen Gruß von
Eleonore, von Engelbert und von Deinem Freund Herrmann. Komme gleich mit
Deiner Mutter, sei sogut und komme gleich.

Die Adresse: Severin Herrmann bei Philipp Händler, Erie Pa. Nordamerika82).

82. Im Juli 1891: Schwarz, Johann, Kaufmann, ledig, geb. den 26. 11. 1874 in Nordrach,
Sohn des Wagnermeisters August Schwarz von Nordrach, wandert mit Genehmigung
des Vaters zu Verwandten nach Nordamerika aus. Dieser Verwandte, August Harter,
Sohn der Schwester des Vaters, des Knaben Johann Schwarz, der im Jahre 1883 nach
Nordamerika auswanderte und zur Zeit in Nordrach weilt, nimmt den Auswanderer
auf seiner Rückreise mit. Über die Auswanderung des August Schwarz im Jahre 1883
sind in den Auswanderungsakten keine Angaben enthalten83).

83. Im Dez. 1891: Doli, Jakob, ledig, geb. 31. 7. 1875 in Nordrach, militärfrei wegen
Blindheit eines Auges, wandert mit Einwilligung seiner Mutter nach Nordamerika aus,
wo er Verwandte hat, bei denen er ein Handwerk erlernen will. Er hat an Geld
300 Mark ausgeführt84).

84. Im Mai 1892:

1. Schwarz, August, Wagner, geb. den 9. 9. 1840 in Nordrach.

2. Schwarz, Franziska, geb. Vollmer, Ehefrau, geb. den 11. 9. 1849 in Nordrach.

3. Schwarz, Bertha, Tochter, geb. den 21. 3. 1883 in Nordrach.

4. Schwarz, Emma, Tochter, geb. den 14. 6. 1885 in Nordrach, alle katholisch. Diese
Familie führt ein Vermögen von 2000 Mark aus85).

85. Im April 1893: Oehler, Petrus, Bäckergeselle, ledig, geb. den 29. 6. 1870 in Nordrach,
wandert nach Philadelphia in Nordamerika aus, wohin im Januar 1881 schon sein
Bruder Eduard Oehler, Bäckermeister, ausgewandert ist, der sich dort verheiratet hat
und eine eigene Bäckerei besitzt. Der von diesem Bruder vorgelegte Brief an seinen
Freund, wird im Wortlaut nachstehend wiedergegeben:

82) GK 368/312, Fol. 1—6. 84) GK 368/304, Fol. 1—3.

83) GK 368/338, Fol. 1—5. 85) GK 368/336, Fol. 1—5.

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