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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
48. Jahresband.1968
Seite: 162
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1968/0164
Nach den vorstehenden Verzeichnissen sind von 1759 bis 1918 162 Personen aus
Nordrach — ohne Nordrach-Kolonie — ausgewandert, die für die Auswanderung
eine staatliche Genehmigung beantragt und erhalten hatten. Wie schon eingangs
erwähnt, sind viele ohne Genehmigung ausgewandert. Aus Hinweisen in den Akten
sind allein 75 illegale Auswanderer in vorgenanntem Zeitraum festzustellen, aber
wahrscheinlich ist deren Zahl noch erheblich höher gewesen, so daß anzunehmen
ist, daß mindestens 300 bis 350 Personen — ohne Kolonie — aus Nordrach ausgewandert
sind.

Wenn man bedenkt, daß Nordrach um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ungefähr
1400 bis 1500 Einwohner hatte, so war diese Auswanderung ein empfindlicher
Bevölkerungsverlust. Viele wurden durch die große Not dazu getrieben.
Diese Auswanderung erstreckte sich über ganz Deutschland, was aus nachstehend
wiedergegebener Notiz zu ersehen ist:

Im „Ortenauer Boten" Seite 697 vom Jahre 1854 wird unter Amerika gebracht:
New-York, den 15. September 1854. Die Zahl der deutschen Einwanderer in die
Vereinigten Staaten während der ersten 8 Monate dieses Jahres betrug 116 400,
die der Irländer bloß 54 548. Selbst die amerikanischen Blätter machen ihre Glossen
darüber, daß der Auswanderungsstrom aus dem herrlichen Deutschland sich nicht
erschöpfen will.

(Wird fortgesetzt)

Goethe erhielt Mineralien aus Gengenbach

von Otto Ernst Sutter

Zum Seltsamsten, Fesselndsten und nicht selten Aufschlußreichsten, was Goethe
aufgezeichnet hat, gehören seine Tagebuch-Einträge. Unter dem 16. Juni 1823
notiert der Dichter: „Abends Hofrat Meyer, Soret und Professor Riemer. Ersterer
mit Zeichnungen beschäftigt, der zweite mit der brasilianischen Reise, mit dem
dritten betrachtete ich die von Gengenbach und Stockholm angekommenen Mineralien
." Hätte es nicht jeden Ortenauer, zumal natürlich jeden Gengenbacher, in
nicht geringes Erstaunen versetzt, zu erfahren, im Haus am Frauenplan zu
Weimar seien im Juni vor 143 Jahren Gesteine aus Gengenbach inspiziert worden?
Wer mochte die offenbar interessanten Funde aus der Welt der Stadt zu Füßen
vom Bergle dem leidenschaftlichen Liebhaber-Mineralogen Goethe gesendet haben,
der freilich geologisch außerordentlich beschlagen war.

Zu den Vorzügen der vom unvergeßlichen Ernst Beutler, dem Leiter und Wiederaufbauer
des Goethehauses in Frankfurt, betreuten Artemis-Goethe-Ausgabe,
die auch einen besonderen Band „Tagebücher" darbietet, gehört eine fast über-

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